12. Der Weg des Friedens

Wir können nicht zugleich Frieden wollen und urteilen. Wir können nicht zugleich Frieden wollen, aber auf eine Welt schauen, in der es Böse und Gute gibt, Krieg und Frieden, Schmerz und Freude, Tod und Leben. Solange so eine Welt für uns wirklich zu sein scheint, können wir keinen Frieden haben. Wie könnten wir in Frieden sein, wenn unser Leben, unsere Freude, unser Frieden – wenn alles, was gut ist, ständig in Gefahr schwebt, vom Bösen zerstört zu werden?

Wir können versuchen, das Böse zu bekämpfen – und eine Zeitlang werden wir dies auch tun, doch wird uns dies niemals Frieden bringen. Wir bekämpfen das Böse ja nur, weil wir es für wirklich halten. Würden wir es nicht für wirklich halten, müssten wir es gar nicht bekämpfen. So ist gerade der Gedanke, dass es das Böse tatsächlich gibt, erst der Nährboden für all das, was wir in der Folge zu sehen glauben.
Wir ahnen noch nicht, wie mächtig unser Geist ist. Er kann Welten aus dem Nichts für uns erstehen lassen – und er tut es! Unsere Gedanken sind sein „Rohmaterial“….

Ein gigantisches Szenario wird entworfen – man stelle sich eine Kameraeinstellung vor:

Da ist einmal dieses unendlich weite Universum, eingebettet in eine unendlich anmutende Zeit, die alles dort zu beherrschen scheint – da sie alles hervorbringt, nur um es nach einiger Zeit wieder verschwinden zu lassen.

Nun erfolgt ein erster Schwenk:

In den Weiten dieses Universums gibt es auch diese – aus der Sicht des riesigen Ganzen – kleine Welt, und auf dieser kleinen Welt leben für eine kurze Zeit winzige Wesen – die Menschheit – nur um bald wieder im Nichts zu verschwinden, so wie alles in diesem eigenwilligen Universum, das der Zeit unterworfen ist, auftaucht und wieder verschwindet.

Jetzt kommt der nächste Schwenk:

Auf diese kleine Welt, welche natürlich für diese winzigen Wesen riesig erscheint, wird nun eines der winzigen Wesen – ein Mensch – zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort geboren.

Ist es denkbar, dass dieses winzige Pünktchen Staub, dieses so zerbrechliche Leben, dessen Flüchtigkeit (aus der Sicht der Ewigkeit) kaum überboten werden kann, über einen Geist gebietet, der dieses ganze gigantische Szenario entworfen hat? Wohl kaum!

Und dennoch ist es so. Unglaublich, aber wahr.

Auch scheint das ganze Drumherum so ehrfurchtgebietend zu sein, dass wir nicht glauben können, dass dieses gigantische Universum nur eine Erfindung, eine Einbildung unseres Geistes ist: eines Geistes, der eine dumme Idee hatte – nämlich, dass er wissen wollte, wie es wäre, getrennt von GOTT zu erschaffen.
Und dieses Universum, diese Welt, diese Körper sind für diesen Geist nun der Beweis dafür, dass er es scheinbar geschafft hat. Der Krieg gegen GOTT scheint gewonnen. Doch der Frieden ist verloren. Wieso?
Weil der HIMMEL, die Ewigkeit, die Einheit mit seinem SCHÖPFER und der ganzen Schöpfung aus dem Bewusstsein dieses Geistes verschwunden sind, während sein selbstgemachtes Universum deutlich für ihn sichtbar ist.

Ist das nicht Beweis genug, dass GOTT tot ist – und dass das Böse triumphiert?

Doch kommen Momente in dem flüchtigen Leben dieses winzigen Wesens, dieses Menschen, da er sich Frieden wünscht. Er sieht, dass er in seiner Welt keinen dauerhaften Frieden finden kann. Und so bittet er um Hilfe. Er möchte lieber eine andere Welt sehen als die, die er gemacht hat – und Hilfe wird ihm gegeben.

Der Kurs ist eine solche Hilfe. Wir erfahren dort, dass alles was wir jetzt sehen, das Resultat unserer falschen Entscheidung ist, getrennt von GOTT erschaffen zu wollen. Wir erfahren auch, dass alles was wir jetzt sehen nicht wirklich ist – sondern nur eine Einbildung, eine Illusion, die uns allerdings sehr real erscheint. Und wir werden angeleitet, uns wieder zu erinnern, dass wir nicht diese flüchtigen Wesen sind, die hier auf dieser Welt ausgesetzt sind, nur um bald wieder im Nichts zu verschwinden, sondern der mächtige Geist, dessen Gedanken über alles bestimmen, was er sehen will.

Wir werden wieder bereit gemacht zu erkennen, dass wir nur unsere Gedanken, unsere Urteile wieder aufgeben müssen, damit sich alles ändert, was wir sehen. So beschreiten wir nun wieder den Weg des Friedens.

Dies ist der Weg des Friedens:
Gib alle Urteile über dich und die Welt auf.
Dadurch wird die getrennte Welt und alles, was in ihr zu sein schien, aufgehoben.
Und der HIMMEL kann wieder in deinem Gewahrsein dämmern.

Also fürchte dich nicht, du heiliges KIND GOTTES. Dein VATER konnte deinen Wunsch, dass du von IHM getrennt sein wolltest, nicht erfüllen. Das ganze gigantische Szenario, das dein getrennter Geist meinte erschaffen zu haben, hat nie wirklich existiert. Die Trennung, dein Urteil, hatte nur in deiner Einbildung Folgen.

In dem Moment, wo du von dir aus bereit bist, dein Urteil wieder aufzugeben, wirst du sehen, dass du deine wahre HEIMAT und dein Eins-Sein mit der ganzen Schöpfung niemals verlieren konntest.

Wie glücklich ist der Geist,
der seine ganze Macht begreift und deshalb beschließt,
sie für den Frieden zu verwenden – und die Welt zu erlösen.