7. Die falsche Kontinuität

Nicht die Zeit sichert deine Kontinuität.

Wir haben hier gelernt, die Zeit als Kontinuität zu akzeptieren. Also haben wir uns ihr in unserem natürlichen Bestreben nach Kontinuität auch bedingungslos unterworfen. Dabei haben wir nicht bedacht, dass sie selbst es ist, die unserer angenommenen Kontinuität wieder ein Ende bereitet.

Denn in Wahrheit hat alles, was sich in der Zeit abzuspielen scheint, keine Kontinuität. Oder noch anders gesagt:

Zeit ist eine Unterbrechung der Kontinuität.

Denn sobald wir uns als in der Zeit befindlich erleben, und sie als wirklich betrachten, sind wir uns unserer natürlichen Kontinuität nicht bewusst.

Dieses Fehlen einer wirklichen Kontinuität – dieses begrenzte Dasein hier, das jederzeit ein Ende finden kann, hat eine ständige Unruhe, ständige Angst vor dem Sterben, ein ständiges Gefühl der Gefahr zur Folge.

Solange wir uns in diesem Zustand glauben, können wir keinen Frieden finden! Wir können höchstens diese ständig lauernde Gefahr verdrängen – ja müssen dies sogar tun. Doch die ganze Geschichte und unsere eigenen Erfahrungen erinnern uns ständig daran, wie vergänglich hier alles ist. Denn die Zeit ist eine grausame Mutter, die ihre eigenen Kinder frisst.

Der Kurs zielt darauf ab, uns an unsere natürliche Kontinuität als Geistwesen zu erinnern. Der HEILIGE GEIST in uns wartet nur darauf, uns wieder aus dem engen Gefängnis der Zeit hinauszuführen.

Ein Geschenk des HIMMELS – der HEILIGE AUGENBLICK – befreit uns spürbar von den Ketten der Zeit und lässt uns die Zeitlosigkeit erleben, aus der wir mit anderen Augen in die Zeit zurückkehren. Dieser HEILIGE AUGENBLICK ist ein kurzes Erinnern der Ewigkeit, in der wir in Wahrheit leben.

Diese Ewigkeit ist unsere wahre Kontinuität.

Wenn wir einmal von ihr gekostet haben, hat Zeit eine völlig andere Bedeutung für uns: War sie vorher eine unabänderliche eindimensionale Linie, die von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft führt – deren einzigen Zweck wir darin erblickten, uns zu zeigen, wann wir kurz aus dem Nichts auftauchen und wann wir wieder ins Nichts verschwinden – wird sie nun als freundliches Mittel gesehen, das dem SOHN GOTTES zur Verfügung steht, um seinen letzten Traum, den Traum der Vergebung, zu träumen.

Doch sobald die Vergebung ganz und gar angenommen ist, hat die Zeit ihre Aufgabe erfüllt und verschwindet wieder vollkommen aus dem Geiste des nun geheilten SOHNES GOTTES.

Nun ist der Traum vorbei – und das Erwachen lässt die Ewigkeit als einzige Kontinuität, welche diesen Namen wirklich verdient, wieder in seinem Gewahrsein dämmern:

GOTT sei Dank, dass der SOHN GOTTES sein Leben mit seinem VATER teilt.
GOTT sei Dank, dass nur Illusionen ein Ende haben, nicht aber die Wirklichkeit.