8. Was es bedeutet, außer sich zu sein

Da du Geist bist, bedeutet in dir zu ruhen, im Geiste zu sein.
Das ist ganz natürlich und nicht schwer verständlich.

Wenn du dies ganz und gar verstündest, bräuchtest du keinen Kurs mehr, denn du wüsstest bereits mit Sicherheit, was du bist und wer du bist.

Da du jedoch meinst, ein Körper zu sein, werden alle Anweisungen, die du im Kurs erfährst, für dich zunächst einmal missverständlich erscheinen – nicht weil der Kurs undeutlich oder missverständlich wäre, sondern weil du noch fast kein Gewahrsein deiner selbst hast.

Im Laufe deines Lernprozesses wird dieses Gewahrsein jedoch immer stärker. Dies vollzieht sich allein durch die Tatsache, dass du den Kurs sozusagen an dich heranlässt. Vielleicht hast du dich bis jetzt darum bemüht, dich in deinem Körper wohl zu fühlen. Jetzt jedoch möchtest du eher einen Ausweg, einen Fluchtweg finden, wie du dem Körper und seinen Begrenzungen entkommen kannst.

Doch wie sinnlos muss dieses Unterfangen sein, da du dich gar nicht im Körper befindest!

Die Information, dass der Körper außerhalb von dir ist, kann anfänglich ziemlich irritierend und verunsichernd sein. Doch wird gerade diese Information schließlich zu deinem Ausweg aus der Not, zu deinem Fluchtweg aus Elend und Schmerz.

Aber sie kann nur allmählich in dir dämmern.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist zu bemerken, dass du jedes Mal, wenn du dich nicht wohlfühlst oder Schmerzen hast, außer dir bist!

Du glaubst, im Körper zu sein. Deine Aufmerksamkeit ist praktisch ausschließlich auf den Körper gerichtet. Dies ist wahrlich ungemütlich und beengend für einen freien Geist.

Was kannst du in solch einer Situation tun?

Dies zu bemerken und anzunehmen ist schon ein Riesenschritt. Dann gilt es „nur mehr“, den Geist nach Hause gehen zu lassen. Du kannst dabei folgende unterstützenden Worte gebrauchen:

„Schmerz ist nicht der WILLE GOTTES. Deshalb kann er nicht wirklich sein.
Lass mich stattdessen die Freude und den FRIEDEN GOTTES spüren.“

Du wirst spüren, wenn du wieder bei dir bist. Es fühlt sich wunderbar an! Und mit jeder Erfahrung, die du damit machst, wird deine Bereitschaft vermehrt, eher bei dir sein zu wollen, in der Ruhe – als außer dir, im Elend und Krieg.

Sei aber nicht naiv! Vielleicht wirst du einen großen Widerstand spüren, dir den Schmerz nehmen zu lassen. Der Schmerz ist ein grausamer Zeuge. Seine Existenz leugnet die Existenz GOTTES. Er ist eine der mächtigsten Waffen des Ego. Denn er scheint dich zu zwingen, im Bann des Ego zu bleiben.

Er ist der große Verführer des Geistes, da er dich glauben lässt, der Tod wäre dein Erlöser. Denn du hoffst, mit dem Tode wären alle Schmerzen endlich vorbei.

Hör lieber auf die sanfte STIMME GOTTES. SIE wohnt in dir und bittet dich ununterbrochen:

„Komm NACH HAUSE! In dir herrschen Friede und Freude in Ewigkeit!“