6. Wie Angst erzeugt wird

Du meinst vielleicht, Angst wäre etwas, worüber du keine Kontrolle hast. Dies ist nicht so! Im Kurs macht uns Jesus sogar darauf aufmerksam, dass er uns unsere Ängste nicht nehmen kann – denn sie sind unsere eigene Wahl, unser eigenes Erzeugnis.

Deshalb ist es für unsere Erlösung notwendig zu begreifen, wie wir Angst buchstäblich erzeugen. Angst existiert nämlich in Wahrheit nicht, sie muss künstlich erzeugt werden:
Wenn du irgendetwas in der Welt wertschätzt, für wichtig oder gar notwendig für deine Existenz hältst, erzeugst du damit deine eigene Angst.

Warum?

Nehmen wir ein Beispiel: In dem Moment, in dem du glaubst, dass du einen bestimmten Menschen, ein bestimmtes Ding für dein Glück, für deinen Seelenfrieden brauchst, erzeugst du Angst.
Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob du diesen Menschen oder dieses Ding nun zur Verfügung hast oder nicht. Wenn ja, wirst du Angst haben, ihn/es zu verlieren – wenn nicht, hast du Angst, ihn/es nicht zu bekommen.

Im Kurs lernst du, dass die Welt, die du siehst, nichts birgt, was du wirklich willst.*) Vielleicht kannst du jetzt nachvollziehen, dass dies keine eitle Lehre ist – es ist eine direkte Anleitung, wie du hier ohne Angst leben kannst.

Was also kannst du tun, um dich von deinen Ängsten zu befreien?

Jedes Mal, wenn du bemerkst, dass du irgendetwas in dieser Welt wertschätzt, dann mache dir bewusst, was du damit tust – und gib freudig diese Wertschätzung auf.

Vielleicht erscheint es dir anfänglich eigenartig oder sogar abartig, deine Wertschätzung für gewisse Dinge wegzulegen. Dies kommt daher, dass diese Welt Wertschätzung mit Liebe gleichsetzt. Wenn du dir jedoch vergegenwärtigst, was deine Wertschätzung tatsächlich erzeugt – nämlich Angst – wird dir sicher bald klar werden, wie wertvoll dieser Hinweis im Kurs für dich ist.

Wenn du dennoch zögerst, von deiner Wertschätzung der vergänglichen Dinge zu lassen, dann überlege dir Folgendes:

Meine Ängste sind nicht von GOTT.
Von IHM kommt nur FREUDE.
Will ich lieber meine Ängste – meine Wertschätzung – behalten
oder an der FREUDE GOTTES Anteil haben?

Siehe zu diesem Thema auch im Textbuch, Kapitel 2, Abschnitte IV.-VII

*) Siehe dazu auch folgende Texte:
Kommentar zur Lektion 128

Lieben heißt, nichts in der Welt wertzuschätzen