10. Das Ende der Zustände

Wenn du mit dem Kurs beginnst, erlebst du dich in verschiedenen Zuständen und Umständen. Manche von ihnen empfindest du als erfreulich, andere wiederum scheinen unerträglich zu sein.

Vom Kurs erwartest du nun, dass deine erfreulichen Zustände und Umstände mehr werden – und die unerfreulichen dafür verschwinden. Diese Erwartungshaltung verhindert, dass du den Kurs lernst. Denn sie verkündet, dass du bereits wüsstest, was für dich die Erlösung wäre. Und so geht die Botschaft des Kurses an dir vorbei.

Im Laufe deiner Beschäftigung mit dem Kurs wirst du wahrscheinlich viele Erfahrungen machen, die für dich ungewöhnlich sind. Manche machen dir vielleicht Angst, andere wiederum sehnst du herbei, vor allem solche, die du mit „Erleuchtung“ in Zusammenhang bringst.

Du erlebst also, dass deine Palette an Zuständen und Erfahrungen durch den Kurs eher noch erweitert wird, allerdings in beide Richtungen – erfreulich und unerfreulich. Dein ersehntes Ziel, nur mehr erfreuliche Zustände zu erleben, bleibt weiter in unerreichbarer Ferne.

Wenn aber die Botschaft des Kurses allmählich durchzudringen beginnt, klärt sich dieses Missverständnis: Du lernst, dass weder irgendwelche Umstände noch Zustände jeglicher Art an DEM etwas verändern, WAS DU WIRKLICH BIST. Denn alle Umstände und Zustände kommen und gehen – sind also letztlich Illusion. Alles, was erscheint und vergeht, ist somit nicht Teil von dir:

DU BIST DAS, in DEM alle Erscheinungen auftauchen und vergehen.

Und allein diese Erkenntnis bringt dir den Frieden, den du ersehnst.
Dort ist die Stille, die du suchst – die ununterbrochen da ist, auch in jedem Lärm der Welt.

So hat sich deine Ausrichtung schließlich geändert:
Kein bestimmter Zustand ist mehr dein Ziel – mag er nun erfreulich erscheinen oder unerfreulich. Und damit ist das Ende aller Zustände gekommen.

Der Kurs ist gelernt. Seine Botschaft ist schließlich verstanden.