20. Verantwortung versus Schuld

In der Welt wird Verantwortung gerne mit Schuld gleichgesetzt.
Tatsächlich hat aber wahre Verantwortung nichts mit Schuld zu tun.
Im Gegenteil, wahre Verantwortung ist die Anerkenntnis, dass wir einen Gedanken der Schuld in unseren Geist eingelassen haben – und dass wir deshalb auch die Macht haben müssen, diesen Gedanken jederzeit wieder aus unserem Geist zu verbannen.

Wahre Verantwortung erstattet uns also die Macht unseres Geistes wieder zurück, die wir nur abgegeben haben, weil wir fälschlicherweise dachten, dass wir uns damit von der Last der Schuld befreien könnten.

Wir haben die Macht zu denken, dass es Schuld gibt. Doch ebenso haben wir jederzeit die Möglichkeit, diesen Gedanken als völlig sinnlos zu verwerfen.

Solange wir glauben, irgendwelche äußeren Personen, Situationen, Umstände oder Mächte wären für das verantwortlich, was wir erleben, verleugnen wir unsere eigene Macht. Wir fühlen uns ausgeliefert, als Opfer von Mitmenschen, Welt, Schicksal oder Gott.

Wir scheinen im Teufelskreis der Schuld gefangen zu sein und ein Entkommen scheint unmöglich.

Ein Kurs in Wundern weist uns jedoch einen Weg. Er erinnert uns wieder an die Macht unseres Geistes. Und es ist diese Erinnerung, die uns schließlich von unserem Ohnmachtsgefühl und Opferdasein befreit.

Schuld fühlt sich schrecklich an. Für jeden. Das ist für uns alle gleich.
Deshalb will sie auch niemand behalten und die ganze Welt begibt sich sofort auf die Suche nach dem Sündenbock, auf den die ganze Schuld projiziert werden kann, sobald der Schmerz der Schuld irgendwo verspürt wird.
Doch auch der Sündenbock will sie nicht haben und schiebt sie deshalb zurück auf die Welt.

Dies ist der Kreislauf der Schuld. Und der Ausweg liegt nur in der Erinnerung daran, dass es keine Schuld gibt.
Wir können lernen, den Gedanken der Schuld wieder völlig aus unserem Geist zu entfernen.

Dieser Prozess wird im Kurs Vergebung genannt:
Wenn wir die Verantwortung für unser Denken und Fühlen wieder übernehmen, dann bemerken wir, dass der „Sündenbock“ niemals außerhalb unseres Denkens angesiedelt ist. Und unser Denken liegt in unserer Verantwortung:

Wir können in jedem Moment, in dem wir irgendwo einen Gedanken der Schuld entdecken, diesen Gedanken als völlig illusorisch entlarven.

So übernehmen wir wieder die Verantwortung für unser Denken und Fühlen.
Schuld spielt keine Rolle mehr – und damit ist unser Leiden beendet.