Prolog
Wenn du dich in einem dunklen Raum befindest, ist es schwer den Lichtschalter zu finden. Doch wenn du diesen einmal gefunden hast, ist es ganz leicht, der Dunkelheit zu entfliehen – du schaltest einfach das Licht an.
Wenn dieser Kurs zu dir kommt, ist es etwa so, als ob du überhaupt erst erfahren würdest, dass es in dem Raum, in dem du dich befindest, einen Lichtschalter gibt. Vorher kamst du nicht einmal auf so eine Idee, du versuchtest nur, dich – so gut es eben ging – in der Dunkelheit zurechtzufinden.
Vielleicht war dein Befinden, bevor du den Kurs kennenlerntest, gar nicht so schlecht. Dann hast du nun möglicherweise das Gefühl, es ginge dir schlechter, seit du mit dem Kurs zu tun hast. Vorher hattest du keine Hoffnung, du hattest dich damit abgefunden, wie alles hier läuft. Es passte dir zwar nicht, jedoch wusstest du nicht, dass es an dir liegt, etwas zu ändern.
Die Möglichkeit einer Änderung, die der Kurs verspricht, ließ die Sehnsucht nach einer Veränderung erst schmerzlich in dir bewusst werden. Deshalb hast du jetzt vielleicht manchmal den Eindruck, als wärest du schlechter dran als vorher. Doch tatsächlich weißt du sehr genau, dass du nun so lange suchen wirst, bis du den Schalter gefunden hast, der deinen Qualen ein Ende bereiten wird.
Die Suche
Man kann sagen, dass das Lesen des Textbuches, die Durchführung der Lektionen des Übungsbuches und die Antworten, die das Handbuch für Lehrer für dich bereit hält, diese Suche nach dem Schalter, der dein Leben verändern wird, repräsentieren. Natürlich gehören zu dieser Suche auch alle Bücher, Texte, Gespräche, Gruppen, Internetforen und persönliche Begegnungen, die auf irgendeine Weise mit dem Kurs zu tun haben.
Was auf diesem Weg tatsächlich passiert, ist, dass deine lange gelernten und festgefahrenen Überzeugungen und Meinungen allmählich etwas aufgeweicht werden. Du weißt an diesem Punkt noch nicht, wie aussichtslos und hoffnungslos die Lage tatsächlich ist, in die du dich gebracht hast. Deine eigene Selbsteinschätzung lässt dich gerade mal die Spitze des Eisbergs sehen. Von allem, was noch unterhalb deiner Bewusstseinsschwelle lauert, ahnst du nicht einmal etwas.
Doch gehst du diesen Weg nicht allein. Wenn du in der Dunkelheit alleine wärest, würdest du nie den Schalter finden. Doch gibt es EINEN, DER immer bei dir ist. Und wenn du dir SEINER GEGENWART wieder bewusst wirst, hast du den Schalter gefunden.
In der Praxis sieht es so aus, dass du davon überzeugt bist, dass in dieser Welt immer gewisse Umstände und Situationen für dein Befinden verantwortlich sind. Und diese Überzeugung hält dich in der Dunkelheit, denn du kannst diese Umstände und Situationen nicht wirklich kontrollieren. Manchmal denkst du, du könntest es – dann hast du den Eindruck, dass es dir gut geht. Doch dieser Eindruck täuscht. Das musst du immer wieder schmerzlich erfahren.
Die ersten Lektionen des Übungsbuches weisen in eine Richtung, die du dir bis dahin nicht einmal hättest vorstellen können:
Was du siehst, erlebst und fühlst, hat überhaupt keine Bedeutung. Du weißt nicht, was zu deinem Besten ist. Du kennst den Grund für deine Aufregung nicht…
Gedanken wie diese lassen dich erstmalig deine bisherigen Überzeugungen infrage stellen. Jedes Mal wenn du dich nicht wohl fühlst, machst du irgendetwas oder irgendjemanden dafür verantwortlich. Du denkst, andere Umstände wären besser für dich, andere Menschen, andere Situationen, anderes Wetter, andere finanzielle oder beziehungsmäßige Gegebenheiten.
Zusammengefasst: Wäre irgendetwas außerhalb von dir anders, könntest du glücklich sein.
Du lernst also jetzt deine bisherige Art zu denken kennen, und gleichzeitig wird dir eine neue Denkweise angeboten, die du an dir erproben kannst. Und wenn du beginnst, die Wirkungen dieser neuen Denkweise tatsächlich an dir zu erleben, willst du mit deiner gewohnten Art zu denken aufhören. Denn du hast schon sehr oft die Erfahrung gemacht, dass keine wie auch immer geartete äußere Veränderung dir wirklich bleibendes Glück bringt.
Das Finden
Wenn du das erste Mal die neue Denkweise wirklich an dir erlebst – geht das Licht an:
Es interessiert dich plötzlich nicht mehr, warum du dich nicht wohlgefühlt hast, warum es dir nicht gut gegangen ist oder wer oder was möglicherweise für dein Befinden verantwortlich gewesen sein könnte. Du bemerkst nur einfach – es ist hell!
Irgendwie scheinst du den Lichtschalter – den Umschalter – betätigt zu haben. Du warst bereit, einmal die Verantwortung für dein Befinden von der „Außenwelt“ abzuziehen, und dies hatte sofort eine erhellende Wirkung auf dich.
Intuitiv spürst du, dass diese Erfahrung mit dem Umschalter zu tun haben muss. Doch ist dir noch nicht ganz klar, was tatsächlich den Schalter umgelegt hat.
Eines Tages bemerkst du, dass da ETWAS in dir ist, DAS dir überhaupt erst ermöglicht, von deinen gewohnten Gedanken abzulassen. Die Gegenwart dieses ETWAS fühlt sich wundervoll an, denn plötzlich bist du nicht mehr allein. Du fühlst dich beschützt, getragen, umsorgt – wie ein kleines Kind, das von seinen Eltern durch eine fremde Welt geführt wird. Und allein die Gegenwart seiner Eltern nimmt ihm ganz selbstverständlich jede Angst oder Sorge.
Dieses „Nicht-mehr-allein-Gefühl“ ist so ungewohnt für dich, dass du – obwohl es das Wundervollste ist, das du jemals erlebt hast – erst lernen musst, es als dein neues Lebensgefühl anzunehmen. Sehr schnell gleitest du noch eine Zeitlang in dein früheres „normales“ Lebensgefühl ab, das sich von deiner jetzigen Warte aus mit den Worten „allein“ oder „getrennt“ zusammenfassen lässt.
Doch jedes Mal wenn das passiert, geht das Licht aus! Jedes Mal wenn das passiert, musst du dich erneut auf den Umschalter besinnen – du musst dich erneut dafür entscheiden, dass du nicht mehr allein sein möchtest. Und aus der Tiefe deines Herzens hörst du dich sagen:
„Bitte!“
Ganz und gar bedingungslos, frei von jeglichen gewohnten Gedanken, formt sich dieses Wort in deinem Geist. Und – siehe da – das Wunder geschieht.
Es ist unbeschreiblich, wie es sich anfühlt, wenn das Licht angeht! Ein sanftes und unendlich liebevolles Kribbeln wird spürbar, das dein ganzes Sein erfüllt. Nichts anderes zählt mehr. Nichts anderes hat noch irgendeine Bedeutung. Nichts anderes hat mehr die geringste Macht, deinen Geist zu beschäftigen:
Du hast den Umschalter gefunden!
Das hat Jesus im Kurs mit „Wähle noch einmal“ gemeint.
Nun kannst du in Frieden sein. Und dein Friede wird sich unaufhaltsam und ewig nach überallhin ausdehnen.