Im Übungsbuch von Ein Kurs in Wundern lernen wir, dass es bei den Übungen vor allem darum geht, keine Ausnahmen in der Anwendung der Leitgedanken zu machen.
Die eigenen Kinder und/oder der eigene Partner sind dabei für Kursschüler wahrscheinlich die größte Versuchung und auch die größte Herausforderung. Denn in diesen Beziehungen ist das, was der Kurs „besondere Beziehungen“ nennt, besonders ausgeprägt.
Diese Menschen, die uns besonders nahe stehen, können unsere besten Lehrer sein – wenn wir dazu bereit sind. Durch sie haben wir eine wundervolle Gelegenheit zu erleben, wie sich unsere besonderen Beziehungen in „heilige Beziehungen“ verwandeln.
Kursschüler können leicht den Fehler machen zu glauben, sie müssten ihren eigenen Kindern den Kurs beibringen. Das geht mit Sicherheit daneben. Wir haben an unseren Kindern erlebt, wie sehr sie es genießen, wenn sie nicht von uns „belehrt“ werden. Wenn sie selbst Fragen haben, ist es etwas anderes. Dann können wir ihnen altersgemäße Antworten geben. Dafür werden sie dankbar sein.
Unsere Kinder waren für uns immer eine Inspiration und eine Herausforderung, den Kurs und das „praktische Leben“ nicht als zwei verschiedene Dinge zu behandeln, sondern unser Leben hier als unser „Klassenzimmer“ zu begreifen, in dem wir lernen, uns wieder daran zu erinnern, was wir wirklich sind.
Sie waren für uns ein großer Ansporn, in ihnen immer das LICHT sehen zu wollen, DAS wir alle in Wahrheit sind. Insofern sind wir ihnen sehr dankbar. Auch sind wir ihnen dankbar für die Fragen, die sie uns gestellt haben. Unser Text Das Drehbuch *) ist z.B. durch die Fragen unserer Kinder zustande gekommen.
Ebenso verdienen natürlich auch alle anderen Menschen, denen wir im Laufe unseres Lebens begegnet sind und noch begegnen werden, unsere Dankbarkeit.
Vielleicht denken wir manchmal, dass es uns leichter fällt, Menschen, die uns nicht so nahe stehen, zu vergeben als denen, die uns sehr nahe sind.
Vielleicht möchten wir manchmal gerne mit bestimmten Menschen zusammen sein – und es kommt nicht dazu. Und mit anderen möchten wir eher nichts zu tun haben – haben aber mit ihnen zu tun.
Solche Gedanken kommen nur daher, dass wir uns als Körper sehen. Doch sind wir keine Körper, wir sind Geist. Deshalb brauchen wir uns um solche Dinge nicht zu kümmern. Weder brauchen wir uns darum zu kümmern, wem wir hier begegnen oder nicht – noch an wen wir denken oder nicht.
Denn in Ein Kurs in Wundern geht es darum, dass wir lernen, die Lernsituationen so anzunehmen, wie sie uns serviert werden. Denn alle gegebenen Lernsituationen sind eine Gelegenheit zu lernen, dass wir nicht den Lehrplan bestimmen können, jedoch wählen können, wann wir ihn lernen.**)
*) Aus diesem Text ist unser Buch „Das Drehbuch-Experiment“ entstanden.
**) Siehe EKIW Textbuch, Einleitung