4. Wolkenbilder

Der Geist ist immer schöpferisch, er schläft nie. Und du bist Geist. Doch bist du dir der Macht deines Geistes nicht bewusst.

Du meinst vielleicht sogar, du könntest denken, was du willst, ohne dass dies irgendwelche Auswirkungen auf dich hätte. Jedoch ist buchstäblich alles, was du jetzt wahrnimmst, nur die Auswirkung deines Denkens. Soviel zur Macht deines Geistes.

Auch wenn du dir deines Geistes nicht bewusst bist, bleibt seine Schöpferkraft erhalten – du wirst nur nicht wissen, woher all dies kommt, was du erlebst. Man könnte sagen, dein Geist erzeugt jetzt Wolken um dich herum, und du weißt nicht, woher diese Wolken kommen. Du erkennst nicht, dass es die Erzeugnisse deines eigenen Geistes sind, der sich seiner selbst nur nicht bewusst ist.
Und diese Wolken hüllen alles um dich herum ein, es wird immer dunkler um dich. Das Licht scheint immer mehr zu verschwinden – und du hast das Gefühl, dass du nichts dagegen machen kannst.

Da du nicht weißt, dass all die Wolken nur Fehlschöpfungen deines Geistes sind, glaubst du, ihnen ausgeliefert zu sein – du stattest sie sozusagen mit einem Eigenleben aus.
So lebst du nun in einer Welt der Wolken, der Dunkelheit, in der du meinst, dich zurechtfinden zu müssen.
In dieser Lage befindest du dich jetzt. Eine vage Sehnsucht lässt dich zwar nach dem Lichte suchen, doch suchst du dort danach, wo es nicht ist – in den Wolken.

Wenn du aber einmal beschließt, durch die Wolken hindurchzugehen, kommst du automatisch zum Licht, das hinter den Wolken immer schon da war – doch konntest du es nicht sehen, da du so sehr mit deinem Leben in den Wolken beschäftigt warst.
Sobald du aber aus den Wolken heraustrittst, ist das Licht klar und deutlich für dich zu sehen – und alles, was du siehst, steht im selben Lichte wie du.

Dein Geist ist dieses Licht, von dem wir hier sprechen. Er ist die Quelle der Wirklichkeit, die wiederum nur Licht hervorbringt. Wenn du dir aber deiner Quelle nicht bewusst bist, dann meinst du, dass dich Dinge bedrängen, über die du keine Gewalt hast.
Dies sind die Wolken. Es sind zwar nur Fehlschöpfungen des unbewussten Geistes, die keinerlei Wirklichkeit haben. Doch denkst du, sie wären wirklich, eine echte Bedrohung für dich, vor der du dich schützen müsstest. Dies sind weitere Wolken, weitere Fehlschöpfungen, die dein Geist hervorbringt – und so geht es weiter …
Immer mehr Wolken umgeben dich, und du bemerkst nicht, dass du selber sie erzeugst.

Um diesem Teufelskreis zu entrinnen, musst du zuerst lernen, dass all die beängstigenden Dinge, die du zu erleben scheinst, von deinem eigenen Geist kommen. Dann musst du begreifen lernen, dass es nur Wolken sind, die keine Substanz haben. Sie können dich nicht bedrohen, und du brauchst dich vor ihnen nicht zu schützen. Du brauchst nur einfach durch sie hindurchgehen, sie können dich nicht aufhalten. Denn alle Fehlschöpfungen sind nur Illusion, sie sind nicht wirklich. Deshalb kannst du ihnen so leicht entrinnen:

Dein Groll, dein Gefühl, ein Opfer zu sein, das seinem Schicksal hilflos ausgeliefert ist, deine Wut, dein Zorn und Hass, deine Verletzbarkeit und Schwäche, all die Leiden, Krankheiten, all das Elend dieser Welt und selbst der Tod – sind nur Fehlschöpfungen deines unbewussten Geistes, sind nur Wolken, denen es an jeglicher Substanz fehlt.
Wenn du ihre völlig illusionäre Natur erkennst, kannst du einfach an ihnen vorbeigehen. Sie können dich nicht zurückhalten. Und wenn du deinen ganzen Groll hinter dir gelassen hast, dann taucht das Wunder vor dir auf – das Licht des Geistes, dessen du dir wieder bewusst wirst.

Dieses LICHT ist das Wunder, das immer da ist. SEIN Dasein hängt nicht davon ab, ob du ES bemerkst. ES leuchtet für immer hinter allen Wolken. Und wenn du in dieses LICHT trittst, lässt ES dich sehen, dass es die Wolken niemals wirklich gegeben hat.

Denn nur dieses LICHT ist wirklich da, während die Wolken nur Illusion waren. Das Wunder ist die Wirklichkeit, während dein Groll nur Illusion war.

Und in diesem LICHTE leuchtet das Wunder der Schöpfung GOTTES in Ewigkeit –
Dies können die erwachenden Augen deines Geistes deutlich sehen.