2. LICHT – oder Wie Erkenntnis möglich wird

Die Physik weiß, dass das Licht selbst unsichtbar ist. Erst wenn es auf eine Reflexionsfläche fällt, wird das Licht sichtbar. Deswegen ist der Weltraum vollkommen schwarz – obwohl er von Licht erfüllt ist.

Nehmen wir einmal an, du wärest die Sonne. Und diese Sonne hätte vergessen, dass sie eine Lichtquelle ist – dann bräuchte sie irgendwelche Objekte, auf die ihre Strahlen fallen, damit sie erkennen kann, dass von ihr ein Licht ausgeht. Denn ohne Reflexionsflächen wäre alles um sie herum nur schwarz. Also sind die Planeten in dieser Metapher der Beweis für die Sonne, dass sie eine Lichtquelle ist. So kann sie sich durch das Leuchten der Planeten selbst erkennen. So in etwa ist auch deine Situation.

Denn in der Metaphysik – in der Sphäre des Geistes – ist es ähnlich. Auch hier ist das Licht nicht sichtbar, sondern nur über die Erkenntnis zugänglich:

Du bist das LICHT.

Das ist die Wahrheit – doch hast du dies vergessen. Wenn du dich wieder erinnern willst, dann ist dies nur über einen Umweg möglich – über das, was du deine Umwelt nennst. Nun kannst du beobachten – wie mit einer Taschenlampe im Dunkeln: Wenn du das Licht einschaltest, ist das, worauf du leuchtest, im Licht – wenn du es wieder ausschaltest, ist alles im Dunkeln.

Alle geistigen Lehren, alle spirituellen Pfade bereiten dich auf die Erkenntnis vor – dass du wieder erkennst, WAS du bist! Sie lehren dich, dich selbst wieder als Licht zu sehen. Nicht als eine materielle Kreatur – sondern als spirituelles Wesen, dessen Natur Licht ist.
Und wie wäre es anders möglich, dich davon zu überzeugen, dass du tatsächlich das Licht bist, wenn nicht über deine Umwelt, deine Mitmenschen, deine Brüder:
Solange du auf sie wie auf materielle Kreaturen schaust, wirst du mit ihnen im Dunkeln stehen. Wenn du dir aber gestattest, das Licht des Geistes einzuschalten, dann siehst du, dass alle in diesem Licht stehen:

Jetzt ist Erkenntnis möglich.

Denn erst wenn du deine Umwelt auf diese Weise wahrnimmst, wirst du erkennen, dass es dein Licht sein muss, welches die Welt so hell erleuchtet. Ohne dein Licht wäre sie nämlich weiter im Dunkeln. So hilft also deine rechte Wahrnehmung der Erkenntnis auf die Sprünge. Ohne rechte Wahrnehmung ist die Erkenntnis, WAS du wirklich bist, unmöglich.

Vielleicht fragst du dich noch, was du tun wirst, wenn die Erkenntnis wieder gekommen ist. Dies ist etwa das gleiche wie zu fragen, was das Licht tut:

Es scheint.

Das genügt. Das ist auch, was du jetzt schon tust – denn du bist das Licht. Doch wenn diese Erkenntnis wieder in dir dämmert, ist die Glückseligkeit vollkommen. Nun bist du dir der Freude, des Friedens – des HIMMELS wieder gewahr.

Und was ist mit dem Körper?
Dies ist etwa das gleiche wie zu fragen, was mit der Dunkelheit ist, wenn das Licht kommt:

Sie ist verschwunden.