7. Die universelle Erfahrung

Eine universelle Theologie ist unmöglich, aber eine universelle Erfahrung ist nicht nur möglich, sondern nötig. Diese Erfahrung ist es, auf die dieser Kurs abzielt …
Suche nur diese, und lass dich nicht von der Theologie aufhalten. (B-Einl.2:5 und ebd. 4:5)

Schüler des Kurses stellen gerne die Frage, ob denn jemand diese Erfahrung schon gemacht habe, und wenn ja, ob man sie beschreiben könne. Diese Erfahrung kann zwar nicht beschrieben werden, trotzdem kann das, was wir darüber sagen können, dir vielleicht Hinweise auf deine eigene Erfahrung geben:

Wie der Begriff „universell“ bereits andeutet, ist diese Erfahrung eine, die jederzeit und überall gemacht werden kann. Das bedeutet, sie ist jedem zu jeder Zeit und an jedem Ort, in jeder Situation und unter allen Umständen potentiell zugänglich und verfügbar.

Bei allen Religionsgründern, allen Heiligen, allen Verfassern von Heiligen Schriften stand eine solche Erfahrung am Anfang ihres Wirkens. Doch gibt es auch Unzählige, in der Geschichte Unbeachtete, deren Leben sich auch durch eine universelle Erfahrung grundlegend veränderte, und die so zum Segen für einige oder viele ihrer Mitmenschen geworden sind.

Wahrscheinlich ist unter jenen, die bis hierher gekommen sind, kaum jemand, der nicht einen Hauch dieser Erfahrung schon gemacht hätte, ohne sie jedoch als solche erkannt beziehungsweise identifiziert zu haben.
 Der Kurs spricht von dieser Erfahrung als dem „heiligen Augenblick“. Es ist dies ein Augenblick, in dem ein Geist vorübergehend alle Vorbehalte und Barrieren ablegt – und so bereit ist, diese universelle Erfahrung zu machen.

Niemand kann die universelle Erfahrung verlangen oder fordern, weil er dadurch die eine Grundvoraussetzung dafür nicht erfüllt, die unumgänglich ist:
 Sie ist ein Geschenk, eine Gnade, freudig einem Geist gegeben, der nichts anderes mehr will.

Dennoch ist es sehr wohl möglich – ja sogar notwendig – sich dafür bereit zu machen (zum Beispiel, indem du den Kurs übst). Sei dir nur sicher, dass sie dir gegeben wird – vielleicht gerade dann, wenn du es am wenigsten erwartest.
 Denn nichts kann diese universelle Erfahrung verhindern, außer einem Geist, der noch – ohne sich dessen bewusst zu sein –  Barrieren dagegen aufgebaut hat.

Für alle, die glauben, noch keine universelle Erfahrung gemacht zu haben, erscheint ziemlich alles, was damit zusammenhängt, irgendwie paradox, widersprüchlich und schwer zugänglich zu sein. Dies ist deshalb so, weil kein Körper diese Erfahrung machen kann. Die Idee, dass wir in Wahrheit Geist sind, muss also zumindest eine annehmbare Möglichkeit sein, die eher ein Gefühl der Freiheit und Freude vermittelt als Angst auslöst.

Durch die Lektionen des Übungsbuches kann diese Idee langsam in dir Fuß fassen. Du wirst allmählich dazu angeleitet, dich immer mehr als Geist zu fühlen und zu bewegen. Der Körper verliert mehr und mehr seine Vorrangstellung, während du lernst, dass du nicht nur dort sein kannst, wo der Körper ist – sondern dass du immer dort bist, wo deine Gedanken gerade sind.

Das Gefühl, eingesperrt oder allein zu sein, schwindet allmählich, wenn du erlebst, dass du dich unabhängig vom Körper frei bewegen kannst, wohin du auch immer willst – und dass du auch jederzeit mit jedem zusammen sein kannst, indem du einfach nur an ihn denkst.

Und während du all dies lernst, wird dir mehr und mehr bewusst, dass jeder und alles andere ebenso Geist ist wie du.
 Mehr und mehr wird alles, was dir vorher unverständlich, widersprüchlich oder paradox erschien, plötzlich ganz klar und natürlich. Alle Fragen, welche dich vorher beunruhigten, und die niemals befriedigend beantwortet werden konnten, werden entweder beantwortet oder lösen sich einfach in nichts auf.
Mehr und mehr fühlst du dich wie im HIMMEL und empfindest es als ganz natürlich –  ja du kannst dir fast nicht mehr vorstellen, dass es jemals möglich war, anders zu empfinden.
 Und dennoch bist du noch hier – allerdings in einer gänzlich anderen Weise als du vorher glaubtest, hier zu sein. Irgendwann in dieser Zeit der Vorbereitung wird dir auch gezeigt, was du sehen kannst, wenn du nicht auf Körper schaust:

Ein wundervolles LICHT, das dir Ruhe und Frieden schenkt,
eine vollkommene Sicherheit und Geborgenheit,
ein Glück, das nicht zu beschreiben ist.
Und alles, was ist, strahlt in diesem LICHT – und ist vollkommen DARIN eingehüllt.

Bis du bereit bist, diese Erfahrung wieder in dein Bewusstsein treten zu lassen, ist es für dich nur möglich, anzunehmen, dass es so ist, wie jemand, dem du großes Vertrauen entgegenbringst, es dir sagt.

Wenn du den Kurs als Mittel gewählt hast, um diese Erfahrung zu machen, tust du gut daran, das zu glauben, was JESUS dort sagt. Wenn es manchmal schwierig ist, dann glaube doch wenigstens denjenigen, die auch den Kurs gewählt haben, um diese letzte Erfahrung zu machen – denen, die nicht mehr auf der Suche sind.

Überlege dir, ob du wirklich möchtest, dass wahr wäre, was sie dir sagen. So kommst du auch am ehesten deinen Vorbehalten auf die Schliche, so sie noch vorhanden sind.
Wenn keine Vorbehalte mehr da sind, kannst du sicher sein, dass du sehr bald diese Erfahrung selbst machen wirst.

Alles ist gut –
allerdings nicht so, wie du es jetzt zu sehen meinst –
doch so, wie es wirklich ist.

Lass einfach nur das Vertrauen in dir wachsen, dass es so ist.