25. Der Fremde

Ein Fremder hat sich bei dir eingeschlichen. Er hat sich so geschickt getarnt, dass du ihn für einen Teil von dir hältst, wenn du ihn bemerkst. Er hat es sogar geschafft, sich mit dir anzufreunden – doch dafür musstest du dich selbst vergessen.
So kennst du ihn jetzt sehr gut – aber wer DU bist, das weißt du nicht mehr!

Vielleicht fragst du dich, wer denn dieser Fremde sein soll. Im Kurs findest du die Antwort darauf, denn dieser Kurs kommt von DEM EINEN, DER weiß, wer der Fremde in dir ist:

Die Angst ist dieser Fremde in dir! *)

Von GOTT erschaffen, DER die LIEBE ist, musst auch du sein, wie ER ist – und da GOTT keine Angst kennt, ist auch für dich in Wirklichkeit die Angst ein Fremder.

Das aber kannst du in deinem momentanen Zustand nicht glauben, weil du überzeugt bist, dass die Angst auch zu dir gehöre – was die Welt dir bestätigt. Sie muss es dir bestätigen, denn sie wurde aus der Angst geboren. Sie ist der Ersatz für den HIMMEL, DEN du aufgegeben hast.

So identifizierst du dich nun mit der Angst, obwohl du sie nicht magst. Du bemühst dich vielleicht sogar, ihr zu entfliehen, sie zu vergessen – doch sie holt dich immer wieder ein, da du dich nicht von ihr lösen kannst, solange du denkst, sie sei ein Teil von dir.

Vielleicht bist du verzweifelt, weil du bemerkst, dass all deine Mühe vergeblich ist, dich von ihr zu befreien. Jedoch kannst du frohen Mutes sein, denn DAS, was du wirklich bist, ist zu deiner Rettung gekommen. Im Kurs erfährst du immer mehr darüber, WAS du wirklich bist – denn nur so kannst du den Klauen der Angst entkommen.

Die Angst gleicht der Dunkelheit – wenn das Licht kommt, muss sie verschwinden. Aber sie hat dir versprochen, dich zu beschützen – vor dem Licht! Und solange du ihrer Argumentation Glauben schenkst, wirst du lieber in der Dunkelheit bleiben und dich vor dem Licht verstecken.

Anfangs kam die Angst schleichend, ganz langsam, auf dass du sie nicht sofort bemerkest. Vielleicht entging dir nicht, dass es um dich dunkler wurde, doch immer noch glaubtest du, dass du genug sehen könntest. Doch sahst du nicht mehr wirklich etwas, du erinnertest dich nur mehr daran, wie alles ausgesehen hatte, als es noch heller war. Als auch diese Erinnerung verblasste, begannst du über Dinge zu stolpern und verlorst bald ganz und gar die Orientierung. Doch je länger du im Dunkeln unterwegs warst, desto mehr gewöhntest du dich daran. Du meintest nun, du müsstest dich mit der Dunkelheit abfinden. Also bemühtest du dich, besser mit ihr zurechtzukommen und wertetest es als Erfolg, wenn es dir für kurze Zeit gelang.

So bist du schließlich fast ganz zu einem Kind der Angst geworden, zu etwas, das in der Dunkelheit leben kann – und das Licht hattest du inzwischen fast völlig vergessen.
Aber nur fast!

Denn Dunkelheit hat keine eigene Existenz – sie ist nur eine Abwesenheit von Licht!

Das Licht dagegen ist immer da. Es kann zwar verdunkelt werden – aber es verschwindet niemals. Vielleicht kannst du es manchmal nicht sehen – trotzdem strahlt es immerfort aus der ganzen SCHÖPFUNG GOTTES, DIE ganz und gar LICHT ist. 
Und an dieses LICHT erinnert dich der Kurs wieder.

So ist die Zeit für den Fremden gekommen, da er verschwinden muss. Denn im LICHT kann er nicht bleiben. Dies ist ein kritischer Punkt für dich: Denn der Fremde ahnt, dass er langsam die Herrschaft über dich verliert und versucht alles, um dir zu beweisen, dass ein Leben ohne Angst nicht möglich sein kann.

In dieser Zeit brauchst du Geduld. Wisse jetzt, dass die Dunkelheit bald vorbei sein wird und das Licht so gewiss kommt wie der Tag, wenn die Morgendämmerung den Horizont zu färben beginnt. Jetzt kannst du bald wieder sehen, denn im Licht ist alles deutlich zu erkennen, was in der Dunkelheit verborgen war. Und du brauchst nicht mehr zu stolpern.

Der Fremde hatte dir strengstens verboten, nach innen zu schauen, denn er wusste, dass er ausgespielt hat, sobald du dort das LICHT entdecken würdest.
Doch hörst du nun auf einen anderen Rat:

Schaue nach innen, dort wirst du das LICHT finden –
dich, so wie du wirklich bist.

Und da dein Mut bereits genug gewachsen ist, befolgst du diesen Rat – und findest das LICHT, das du in Wirklichkeit bist. Mit diesem LICHT schaust du dann wieder hinaus und siehst ES jetzt überall, wohin du auch schauen magst. Der Fremde ist verschwunden – und mit ihm die Dunkelheit.

Jetzt siehst du die SCHÖPFUNG GOTTES wieder in IHREM EWIGEN LICHTE strahlen – für immer.

 

*) Gut zum Nachlesen: Lektion 160 im Übungsbuch und auch unser Kommentar zu dieser Lektion!