21. Innen

Der Weg nach Innen

Die wahre Schöpfung – alles, was GOTT erschaffen hat – ist innen, nicht außen. Solange du nach außen schaust und dort nach Frieden und Glück suchst, suchst du vergebens.
Durch die Vergebung, die der Kurs lehrt, lässt der Bann, nach außen schauen zu müssen, immer mehr nach. Das „Drehbuchgeschehen“ wird im Laufe dieses Lernprozesses immer weniger interessant. Die Umkehr, die der HEILIGE GEIST sofort einleitet, wenn dein Ruf an IHN ertönt, nimmt ihren Lauf.

Solange du nach außen schaust, vernachlässigst du den Altar in dir, auf dem das ALLERHEILIGSTE wohnt – die Schöpfung GOTTES, der GOTTESSOHN. Du hast Angst, nach innen zu schauen, denn du denkst, dass dort das Grauen wohnt, das du nicht ertragen könntest. Du denkst, das Glück, das du suchst, könnte überall anders – nur nicht in dir – gefunden werden.
Wenn der HEILIGE GEIST – auf deine Bitte hin – die Führung übernimmt, dann wird zuerst das Ziel neu bestimmt: SEIN Ziel ist es, dich nach „innen“ zu bringen, so wie es das Bemühen des Ego war, dich davon abzuhalten, nach „innen“ zu gehen.

Nun, da das Ziel endlich korrigiert wurde, ist der Weg sicher. Vorher hast du dich mit jedem Schritt, den du machtest, immer weiter von dir entfernt. Nun gehst du zurück nach Hause – nach „innen“, wo die wahre Schöpfung GOTTES lebt in Ewigkeit. Der HEILIGE GEIST kennt dich, ER weiß um deine WIRKLICHKEIT. ER führt dich sicher dorthin zurück, von wo du in Wahrheit niemals weggehen konntest.

Vielleicht findest du eine kurze Reisebeschreibung zu deinem „Weg nach innen“ nützlich:
Alles, was die Körperaugen sehen können, ist nur die äußerste Oberfläche. Sie können nicht „durch“ diese Oberfläche schauen. Man könnte sagen, dass sie keinen „Durchblick“ haben. Mittels eines Bildes wollen wir nun das erkunden, was sich dem geistigen Auge eröffnet, wenn wir bereit sind, es zu verwenden:

Stell dir vor, du siehst eine Kirche vor dir. Woran erkennst du, dass es wirklich eine Kirche ist? Was macht ein gewöhnliches Gebäude zu einer Kirche?
Es sind nicht die Mauern, es ist nicht die Architektur, es ist nicht die äußere Schönheit oder Lieblichkeit oder Mächtigkeit – es ist der Altar, der innen ist. Nur dieser macht dieses Gebäude zu einer Kirche.
Und es ist dieser Altar – in dir – zu dem du gebeten wirst, alle Dinge zu bringen, die deinen Frieden stören. Vielleicht wirst du bemerken, dass dieser Altar lange vernachlässigt wurde. Vielleicht sieht er sogar ziemlich heruntergekommen aus, vielleicht ist er sogar teilweise zerstört und es sieht so aus, als müsse er erst ein wenig restauriert oder repariert werden. Aber er ist da. Du hast ihn wieder entdeckt!

Doch das geistige Auge führt dich weiter. Es stellt sich eine weitere Frage: Was macht einen gewöhnlichen Tisch zu einem Altar? Es ist nicht seine Form, auch nicht die Prächtigkeit oder Schlichtheit, die er ausstrahlen mag. Es ist nur EINES, was ihn zu einem Altar macht: das ALLERHEILIGSTE. Und wenn wir DIESES entdecken, dann verschwindet alles, was wir vordem betrachtet haben:

Wir haben die Schöpfung GOTTES wieder entdeckt.

Wir haben DAS wieder gesehen, WAS wir in Wahrheit sind und immer waren. Das LICHT, DAS wir sind, war zwar versteckt, unbeachtet und vernachlässigt. Doch hat ES nichts von SEINER Qualität verloren. ES ist nach wie vor, wie ES immer war.

Nun können wir unser LICHT wieder verwenden und damit auf alles schauen, was vorher im Dunkel war. Wir haben unseren Platz wieder gefunden, von dem aus wir die Schöpfung GOTTES so betrachten können, wie sie ist. Der SOHN GOTTES hat endlich SEINEN Platz an der Seite SEINES VATERS wieder eingenommen.

Warum solltest du dich noch länger mit dem beschäftigen, was Körperaugen dir zeigen? Nun hast du gelernt, die geistigen Augen zu verwenden, die der HEILIGE GEIST dir anbietet, und in allem und jedem auf den Altar im Inneren zu schauen, auf dem nach wie vor das ALLERHEILIGSTE wohnt und leuchtet – wie auch in dir.

Innen

In dir ist ein unendliches Meer der Liebe und Freude, in vollkommenem Frieden für alle Ewigkeit. Da ist deine HEIMAT, da ist der HIMMEL. Da bist DU.

Die Reise, die du jetzt unternimmst, führt dich wieder hierher – obwohl du in Wahrheit nie von hier weggegangen bist.
Denn in Wirklichkeit kannst du nirgendwo anders sein als bei dir – innen. Es gibt kein außen. Doch das bemerkst du erst, wenn du deine Aufmerksamkeit von außen abziehst und feststellst, dass du nach wie vor existierst.

Dort, wo du jetzt zu sein meinst, ist außen. Dort scheint es dich zu geben – und etwas, das nicht zu dir gehört, das außerhalb von dir ist. Dieser Zustand wird im Kurs Trennung genannt. Dort hast du einen Körper und einen Geist. Du hast Gedanken und Gefühle – und du hast eine Unmenge von Dingen, von denen du glaubst, nicht ohne sie sein zu können.

In diesem getrennten Zustand glaubst du, ein Körper zu sein – eine bestimmte Person, mit bestimmtem Namen, Geschlecht, Alter, Wohnort, Staatszugehörigkeit, Eigenschaften, Vorlieben, Abneigungen und so weiter – und dies macht es dir so schwer, nach innen zu gehen. Denn wo sollte dieses „Innen“ sein, wenn du nur „außen“ kennst?
Wenn du außen bist, glaubst du von dir einiges, was du nicht bist. Wenn du jedoch Abstand von außen gewinnst, gelangst du nach innen und erfährst, was du wirklich bist:

Du bist Geist – und nicht Körper.

Wenn du im Kurs liest, dass du eigentlich im HIMMEL bist, ist dies eine wichtige Information für dich. Doch nützt es dir nichts, es nur im Kopf zu wissen, während das, was du erlebst und erfährst, überhaupt nicht himmlisch ist. Deshalb gibt es das Übungsbuch, das dich sozusagen als Reiseführer auf deiner Reise nach innen begleitet. Es informiert dich auch, dass dein Geist das einzige Gefährt ist, mit dem du diese Reise machen kannst.

Der erste Schritt nach innen erfolgt demnach durch die Beobachtung der Gedanken, die du hast. Der Kurs leitet dich allerdings an, dass du dabei ziemlich unbeteiligt vorgehen solltest – du lässt sie einfach an dir vorbeiziehen, ohne sie in irgendeiner Weise zu bewerten. Denn sie alle haben dich daran gehindert, wirklich nach innen zu gehen und haben dich außen festgehalten. Sie haben Gefühle in dir erzeugt, welchen du ausgeliefert zu sein glaubtest.

Sobald du bereit bist, deine Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle einmal nur zu beobachten und einen Schritt von ihnen beiseite zu treten, bist du nicht mehr mitten im Geschehen. Du beginnst damit, einen Abstand zu außen herzustellen – und machst so bereits deine ersten Schritte nach innen.
 Und hier wartet der HEILIGE GEIST auf dich.

ER begleitet dich auf dieser Reise. Das hat ER schon die ganze Zeit über gemacht, doch hattest du IHN noch nicht bemerkt. Jesus rät dir im Kurs, dich mit dem HEILIGEN GEIST zu verbinden, denn ohne IHN würdest du dich einfach nur von der Welt distanzieren und im Nichts landen.
Und in der Tat haben viele Kursschüler, die den Weg ohne IHN zu gehen versuchen, aus diesem Grunde Angst, Abstand von der Welt zu nehmen.

Den HEILIGEN GEIST brauchst du als Ersatz für die Gedanken der Welt, mit denen du dich bisher verbunden hast. Jetzt verbindest du dich mit IHM. 
Du bringst einfach alles, was außerhalb von dir zu sein scheint und was du „außen“ zu erleben meinst, nach „innen“ – und dort schaust du mit dem HEILIGEN GEIST darauf. 
Und was könnte ER darin anderes sehen als nur LICHT, LIEBE und FREUDE – wenn nichts anderes je erschaffen wurde? *)

Und je mehr du zu IHM nach innen bringst, desto wundervoller wird es dort:

Und siehe – da ist das unendliche Meer der LIEBE und FREUDE,
in vollkommenem FRIEDEN für alle Ewigkeit.
Da ist deine HEIMAT, da ist der HIMMEL.

Diesen Prozess, alles dem HEILIGEN GEIST zu überbringen, nennt der Kurs Vergebung. Auf diese Art und Weise geht dein Geist nun seinen natürlichen Weg, löst sich immer mehr aus den Verstrickungen mit der Welt und kommt immer näher zu sich selbst – bis du schließlich entdeckst:

Ich bin dieses unendliche Meer der LIEBE und FREUDE,
in vollkommenem FRIEDEN für alle Ewigkeit.

Und alle deine Brüder sind genauso wie du.
Hier bist du in deiner HEIMAT, du bist bei dir. Du bist innen.

Und du bemerkst auch, dass du nicht verschwindest oder ohne Bewusstsein bist, nur weil du mit den Geschehnissen der Welt nicht mehr verstrickt bist. Ganz im Gegenteil, nie zuvor hattest du das Gefühl, so da zu sein, so bewusst zu sein wie jetzt – wenn du wählst, nach innen zu gehen, um mit IHM gemeinsam nur mehr auf die Wahrheit zu blicken.

Hier kannst du einfach sein – ein wundervolles Gefühl.
Hier wohnt der HEILIGE GEIST, DER niemals vergessen hat, WER du wirklich bist.
Hier wohnt der VATER, DER SEINEN SOHN nie vergessen hat.
Hier wohnst DU – so wie du wirklich bist.

Jetzt weißt du, dass du in Wahrheit nie allein bist – denn SIE gehen mit dir, wohin auch immer du gehen magst. Und du möchtest auch nicht mehr ohne SIE sein, denn mit IHNEN gemeinsam bleibt nichts mehr außerhalb des LICHTES der Vergebung.**)

Nun gibt es kein „außen“ mehr.
Denn was könnte jemals außerhalb des Himmels sein – außer einer Illusion?

 

*)   Siehe dazu auch das Spiel „Radiergummi“
**) Siehe auch: Textbuch, Kapitel 26, Abschnitt IX: „Denn sie sind gekommen“