29. Die schwierigste Zeit

Es gibt wohl kaum einen Schüler dieses Kurses, der nicht früher oder später mit einigen seiner Aussagen nicht übereinstimmt. Entweder meinst du, der Kurs drücke sich zu krass aus, oder einige seiner Behauptungen wären für dich nicht zutreffend. Sie mögen vielleicht für andere gelten, aber doch ganz gewiss nicht für dich – dessen bist du dir sicher!

Es kann auch vorkommen, dass jemand den Kurs überhaupt nicht für krass hält. In diesem Fall hat er wahrscheinlich viele Passagen noch nicht gelesen – oder aber vollkommen überlesen.
Einige Schüler des Kurses behaupten sogar, dass jemand, der das blaue Buch nicht bereits ein oder mehrere Male voll Wut oder Enttäuschung von sich geschleudert hätte, vom Kurs sicher noch nicht viel verstanden hätte.
Die Arbeit mit dem Kurs bringt nämlich schonungslos alle ängstlich gehüteten Praktiken zum Vorschein, mit denen du versucht hast, die Wahrheit vor dir zu verbergen.

Wenn der Kurs behauptet, dass du GOTT töten willst und dich bereits auf SEINEN Thron gesetzt hast, oder dass du die Welt und den Körper gemacht hättest – dann sind das schon starke Ansagen, die wohl kaum jemand gern auf sich sitzen lässt.

Und dennoch ist es wahr, was der Kurs behauptet. Die schwierigste Zeit für jeden Kursschüler ist wohl die, wenn er durch seine Lebensumstände vorgeführt bekommt, dass der Kurs mit seinen Behauptungen recht hat.
 Und doch ist es gerade diese schwierigste Zeit, in der wir gewaltige Fortschritte im Lernen des Kurses machen.

Vorher glauben wir vielleicht noch, unser Fortschritt läge in der möglichst lückenlosen Verdrängung der Folgen dessen, was wir glauben.
 Aber wir lernen nicht durch Verdrängen, Verstecken und Geheimhalten. Erst wenn wir alle unsere Ängste, Gefühle und Gedanken, welche die Liebe und den Frieden in uns verborgen gehalten haben, ans Licht kommen lassen, können wir sie aufgeben.

Diese schwierigste Zeit ist in Wahrheit das Tor zum HIMMEL, DER dahinter auf uns wartet. Doch dies erleben wir meist nicht in der Situation selbst, es wird uns oft erst später klar! Meist erleben wir sie als Ärger, Wut und Enttäuschung – besonders über uns nahestehende Menschen, über Menschen, an die wir „geglaubt“ haben, und die uns nun doch enttäuscht haben. Über Menschen, von denen wir erhofft oder erwartet haben, dass sie uns „erlösen“ würden.

Wir kommen an den Punkt, an dem wir ganz allein zu sein glauben. Niemand mehr, auf den wir uns verlassen können, niemand mehr, der uns Hoffnung auf Besserung versprechen kann.
 Man könnte sagen – wir haben den Glauben an die Welt verloren.

Das ist für all jene, die an die Welt glauben, die sie sehen, der schrecklichste Augenblick, den sie sich vorstellen können.
 Jedoch für jene, die schon die STIMME des HEILIGEN GEISTES gehört haben, ist es ein völlig neuer Anfang:

Jetzt ist die Welt endlich frei von unseren Ansprüchen, Erwartungen und Forderungen.
Jetzt sind wir endlich frei vom Glauben an die falsche Welt.
Jetzt erst ist es möglich, uns die wirkliche Welt zu zeigen, die uns der Kurs versprochen hat. Jetzt erst haben wir unsere einzige Funktion hier akzeptiert:

Jetzt gehören wir zu den Erlösern der Welt.