10. Der Miesmacher

Du bist nicht vollkommen glücklich und in Frieden?
 Dann ist dir etwas entgangen.
Es hat sich ein Miesmacher bei dir eingeschlichen. Er hat das so geschickt angestellt, dass du ihn gar nicht bemerkt hast. Er konnte sich richtig bei dir einnisten und breit machen, ja er konnte dich so vollkommen überlagern, sodass es nur mehr ihn zu geben scheint – und dich nicht mehr.
Er gehört nicht zu dir, doch hat er dir eingeredet, dass du er bist.

Es hat alles ganz harmlos angefangen. Dir kam der Gedanke:
Was wäre, wenn etwas anders wäre, als es ist?“


Dies war die erste Wortmeldung des Miesmachers, sein Einstieg sozusagen. Und du hast darauf reagiert. Dieser völlig wahnsinnige Gedanke hat dich gereizt. Du, der du alles hast, hast damit gespielt, etwas anderes zu wollen. Du, der du im HIMMEL wohnst, hast den Miesmacher eingelassen, hast dich auf ihn eingelassen. Er hat dich überlistet – und er tut es noch. Jeden Tag verspricht er dir dein Glück: „Morgen, übermorgen, irgendwann wird es besser werden. Wenn du nur erst größer bist, älter bist, reich, berühmt und mächtig bist, dann – ja dann! Aber du musst genau tun, was ich dir sage…“

So hast du begonnen zu warten und aufgehört, einfach glücklich zu sein.
 Mittlerweile hat er dich so weit, dass du überzeugt bist, das zu sein, was er dir vorgibt. Seine Stimme, glaubst du, wäre die deine. Und deine Stimme kannst du nicht mehr hören, und wenn du sie hörst, dann erkennst du sie nicht, und sie kommt dir fremd und unrealistisch vor.

Wenn du einmal ruhig und zufrieden bist, dann wird der Miesmacher ganz nervös. Er möchte mehr „Action“ haben, er möchte, dass so richtig was los ist. Wo immer du gerade bist, er wird dir sagen, dass es jetzt woanders besser wäre.
 Er gibt dir Ziele um Ziele vor, mit dem Versprechen, dass sich dadurch deine Lage verbessern würde. Und vertrauensselig befolgst du seine Anweisungen. Er sagt dir, dass es im Leben ums Überleben ginge – darum, wer der Stärkere sei, der Bessere und Klügere, der Reichere und Mächtigere, der Schönere und Erfolgreichere. Er meint, dass es ums Siegen ginge, denn den Siegern gehöre die Welt.  – Und du hörst auf ihn.

Er sagt dir, dass du allein bist und auf dich schauen musst, sonst würdest du untergehen.
 Dies alles kann er nur, weil er dich überzeugt hat, dass du ein Körper bist. Und in einer Welt voller Körper bist du ständig in Gefahr. Wenn du dich stark fühlst, dann musst du die anderen unterdrücken, damit sie nicht die Macht an sich reißen. Wenn du dich schwach fühlst, dann musst du dich den anderen unterwerfen, damit sie dich nicht töten.

Von Zeit zu Zeit spürst du eine leise Sehnsucht. Du kannst nicht glauben, dass alles nur so sein soll, wie der Miesmacher es dir sagt. Und er gibt dir recht:
Natürlich gibt es auch Liebe und Frieden auf der Welt. Um Frieden musst du kämpfen – gegen alle, die Hass und Krieg wollen. Und für die Liebe such dir jemanden, der hat, was dir fehlt – dann wirst du dein Glück finden.
Und du hörst wieder auf ihn.

Du kämpfst für den Frieden, aber du versagst – die anderen sind stärker. Doch dann, ganz unvermutet, findest du dein Glück. Endlich wird deine Sehnsucht erfüllt: Du hast jemand gefunden, dich verliebt!  Aber leider … bald schon bemerkst du, dass der geliebte Mensch dich nicht glücklich machen kann oder will.
 Und bald wirst du ihn für dein Unglück verantwortlich machen, sowie vorher schon andere, denen du einmal vertraut hast und die deine Hoffnungen auch nicht erfüllt haben.

Und es ist wieder der Miesmacher, der Rat weiß: „Ich habe es dir gesagt – die Welt ist schlecht. Traue niemandem, nicht einmal dir selbst. Nimm, was du kriegen kannst, ohne Rücksicht auf Verluste!“
Und aus Enttäuschung und Wut tust du wieder, wie er dir rät. Doch glücklich wirst du dabei nicht, ganz gleich wie viel oder wie wenig du kriegen magst.

„Ach könnte ich nur wieder glücklich sein!“

Dieser Hilfeschrei kommt aus tiefstem Herzen. Und dein Gebet wird erhört, wie jedes ehrliche Gebet erhört wird.

Irgendwie kommt der Kurs zu dir. Dort erfährst du, dass vieles – wenn nicht sogar alles – ganz anders ist, als der Miesmacher es dir gesagt hat. Und du bist froh darüber. Dein Denken ändert sich, und du siehst dich bald schon ganz anders als vorher.
 Und vielleicht das erste Mal in deinem Leben ahnst du, dass da jemand ganz massiv gegen dich arbeitet. Vielleicht das erste Mal entdeckst du ihn – den Miesmacher. Er ist nicht in anderen oder in der Welt, nein – er ist tatsächlich in dir selbst!
 Du hast ihn entdeckt.

Dies macht ihn panisch, denn er hat alles getan, damit du ihn nur ja nicht bemerkst. Er weiß, dass es um ihn geschehen ist, sobald du ihm auf die Schliche kommst. Und dagegen muss er etwas tun. Er sagt dir jetzt, dass du den Kurs nicht lernen wirst, dass der Kurs vollkommener Unsinn ist. Und er erklärt dir unverblümt, dass der Kurs dich nur unglücklich machen wird.
 Hat er damit keinen Erfolg, dann versucht er eine andere Masche:
 „Wenn sowieso alles nicht existiert, dann kannst du doch machen, was du willst. Du kannst also ruhig weiter auf mich hören. Was soll schon passieren. Ist doch alles nur ein Traum…“

Der Trick des Miesmachers ist nämlich der, dass er Wahres und Falsches bunt durcheinander würfelt, sodass es so aussieht, als wären beide gleich gültig. So kann er sein böses Spiel mit dir weiter spielen.
 Sein Trick ist, dir einzureden, dass es GOTT ist, DER dir immer alles miesmacht, während er – der Miesmacher – nur dein Bestes will. Alles, was dir missglückt ist, was dich traurig oder unglücklich gemacht hat, sei GOTTES Schuld, denn ER hätte es ja verhindern können. So kann der Miesmacher das Spiel der Sünde und Schuld munter weiterspielen.

Doch der Kurs beginnt zu wirken, seine Ideen tragen Früchte. Du kannst nicht mehr an einen strafenden und rachsüchtigen Gott glauben, und so wird es dir immer klarer, wer dir immer alles miesgemacht hat: Der Miesmacher – und nicht GOTT.

Nun willst du nicht mehr gemeinsame Sache mit ihm machen, sondern du willst wieder gemeinsame Sache mit GOTT machen! Und das ist schließlich deine Rettung. Das allein macht dich wirklich glücklich.
 Nun muss der Miesmacher aus deinem Geist verschwinden. Vielleicht wehrt er sich noch, doch es wird ihm nichts nützen, denn du hast ihn enttarnt.
 Nun sind der WILLE GOTTES und deiner wieder eins:

 Du erkennst, dass GOTTES WILLE für dich vollkommenes Glück ist.
Du erkennst an, dass es keinen Willen außer dem WILLEN GOTTES gibt.
Und du erlebst, dass nur der WILLE GOTTES geschieht – JETZT.