1. Dein Königreich

Bei deiner Erschaffung wurde dir ein Königreich gegeben, das Königreich deines Geistes. Es kommt dir vielleicht jetzt nicht so vor, als ob du der Herrscher dieses Reiches wärest. Vielleicht sieht es so aus, als ob es über dich herrschen würde und dir sagen könnte, was du denken, tun und fühlen sollst. Doch ist es nicht so.

Dein Reich wurde dir gegeben, um dem Sinn und Zweck zu dienen, den du in ihm wahrnehmen willst. Bis jetzt wolltest du, dass es dir beweise, dass du unabhängig und getrennt von GOTT sein kannst. Und dazu diente es dir gut!

Dein Geist kann nur dienen, und mit deinem Willen lenkst du ihn. Da du bisher nicht den WILLEN GOTTES teilen wolltest, musste dein Geist dir dienen und deinen Willen erfüllen. Und da dein Wille Trennung war, musste dein Geist sich von GOTT trennen und zeigt dir nun eine Welt, in der du abgetrennt zu sein scheinst von allem und jedem – eine Welt in der Angst herrscht und Unsicherheit.

In dieser Welt wohnst du in einem Körper, in dem du ganz für dich allein sein kannst und in den GOTT keinen Einlass findet. Du identifizierst dich ganz und gar mit diesem Körper, denn ohne ihn bist du scheinbar nichts. Von ihm bist du scheinbar vollkommen abhängig, denn er sagt dir, was du denken sollst und tun – und vor allem, was du fühlen sollst. Diesen Körper suchst du gegen Feinde von außen zu verteidigen, aber gleichzeitig kann es sein, dass du ihn manchmal so hasst, dass du ihn zerstören möchtest.

Außerhalb des Körpers, in dem du dich siehst, gibt es eine Welt mit vielen anderen Körpern, die alle anders sind als du, auch wenn sie dein Schicksal – den Tod – mit dir zu teilen scheinen. Niemand überlebt hier auf Dauer.
 Alle können zwar hier auch Freude, Glück und Frieden erleben, aber nur für einige Zeit. Denn alles, was hier aufgebaut wird, muss wieder der Zerstörung anheimfallen; alles, was hier erworben wird, wird wieder verloren; von allem, was man hier lieb gewinnt, muss man sich wieder trennen. Denn Körper, so glaubst du, können nicht dauern.

Ja – all dies denkst du und hältst es für wahr, und hast dabei vollkommen vergessen, dass ganz allein dein Denken dir all dies beschert hat. Du hast deine Herkunft und dein Erbe so ganz und gar vergessen, dass du dich klein und hilflos fühlst, ausgeliefert und verraten. Und was du dir überhaupt nicht vorstellen kannst, ist, dass es dein Wille war, der deinen Geist anwies, dir eine solche Welt zu zeigen.

Doch kannst du jederzeit eine neue Wahl treffen!

Sobald du wählst, deinem Geist einen anderen Sinn und Zweck zu geben, wird er diesem genauso gut dienen.
Und wenn du dich eher als Sklave denn als Herr deines Geistes fühlst, überlege dir gut, ob du nicht anderen Geistes werden willst. Da du deinen Geist lenken kannst, kannst du ihn auch in den Dienst des HEILIGEN GEISTES stellen, damit er fortan den WILLEN GOTTES erfülle und nicht den deinigen. Dies liegt ganz in deiner Macht!

Vielleicht zögerst du noch, weil du angesichts deiner momentan so jämmerlichen Lage nicht glauben kannst, dass du immer noch der Herrscher über dein Königreich bist.
 Oder du fürchtest andererseits, der HEILIGE GEIST könnte die Herrschaft an SICH reißen wollen und dir bliebe dann gar nichts mehr. Solche Gedanken sagen sehr viel über deinen momentanen Geisteszustand aus – denn kein gesunder Geist könnte solch wahnsinnige Gedanken hegen.
Weder könnte er für möglich halten, dass jemand anderer – eine äußere Macht – ihn beherrschen und zum Sklaven erniedrigen kann, noch könnte er fürchten, dass der HEILIGE GEIST die Herrschaft über dein Reich für SICH alleine beanspruchen könnte.

Denn jeder gesunde Geist weiß, dass GOTT alles mit uns teilen möchte. Dass ER nichts für SICH behalten will, da ja SEINE ganze Schöpfung eine Äußerung SEINES WILLENS ist, nicht alleine zu sein.

Möchtest du nicht wieder gesunden? Möchtest du dich nicht lieber an deine wahre Herkunft und dein wahres Erbe erinnern, als deinen kranken Gedanken nachzuhängen?
Dein Königreich braucht dich! Es ist verloren ohne seinen König.
Was also wirst du tun?

So verzweifelt und aussichtslos deine Lage auch sein mag, du hast immer noch die Macht, alle deine Gedanken – deinen ganzen Geist – dem HEILIGEN GEIST zu übergeben. ER hat nämlich nicht vergessen, WER du in Wahrheit bist – und ER ehrt dich als DAS, WAS du bist. SEINE Aufgabe ist es, dir zu dienen – und SEINE Dienste werden dich und dein ganzes Königreich glücklich machen.

Was wird also geschehen, wenn du bereit bist, deinen Geist – dein Königreich – dem HEILIGEN GEISTE anzuvertrauen, damit ER ihn so verwende, wie ER es für richtig hält?

  • In dir wird die Erkenntnis dämmern, dass du wirklich Geist bist – nicht nur einen Geist hast. Also wirst du dein wahres Wesen wiedererkennen, und dieses Wiedererkennen wird dich glücklicher machen als alles, was du je gemacht hast, um für dich alleine glücklich zu sein.
  • Du wirst erkennen, dass jeder Geist nur dienen kann, so auch der HEILIGE GEIST. Und also herrscht ER in Ewigkeit über den HIMMEL, das ewige REICH GOTTES.
  • Du wirst dich daran erinnern, dass du tatsächlich der SOHN GOTTES bist, DER für immer eins mit SEINEM VATER ist. Der SOHN GOTTES, DER mit SEINEM VATER über die ganze Schöpfung herrscht in Ewigkeit.

Nun dient dein Königreich einem neuen Zweck:
Es wird dir voll Freude zeigen, dass du nie von GOTT getrennt sein konntest – dass der ganze Gedanke der Trennung nur Illusion war, ebenso wie alles, was dieser Gedanke hervorzubringen schien.

VATER, in DEINE HÄNDE gebe ich meinen Geist.

 

Gut zum Nachlesen im Übungsbuch S. 411, Lektion 236.