33. Symbole – oder Warum wir hier sind

Symbole bilden nicht die Wirklichkeit ab, denn die Wirklichkeit braucht keine Symbole.

Doch hier, wo die Wirklichkeit verborgen ist, sehen wir nur Symbole.
 Die verschiedenen Symbole können uns verwirren – und sie tun es – wenn wir nicht wissen, wofür sie stehen. Sie stehen sozusagen vor der Wirklichkeit. Sobald wir die Wirklichkeit erkennen, werden Symbole nutzlos.

Die Wirklichkeit ist reine LIEBE – SIE braucht kein Symbol! Dort, wo wir Symbole erblicken, ist diese LIEBE dahinter verborgen.
 Solange wir glauben, dass die Wirklichkeit gut und böse ist, werden wir die Symbole auch dahingehend deuten.
 Wenn wir jedoch erkennen, dass die Wirklichkeit nur LIEBE ist, werden wir SIE auch hinter allen Symbolen entdecken.

Möge dein Geist sich für die Erkenntnis öffnen, dass die LIEBE keine bestimmte Form hat. SIE ist immer und überall JETZT HIER – weil du jetzt hier bist, ich jetzt hier bin, wir alle jetzt hier sind.
 Wir alle SIND diese LIEBE, jedoch kann uns dies erst bewusst werden, wenn wir unser eigenes Urteil über uns und die Welt aufgeben und dadurch von niemandem mehr eine Änderung verlangen:

Die LIEBE verlangt von niemandem etwas, da SIE alles hat.
 Und du bist wie SIE. 
Frieden, Freude, Glück und Sicherheit sind auf ewig dein!
 Danken wir GOTT, dass wir SEINE Schöpfung niemals verändern konnten.

Das Leben Jesu hat für uns keine Bedeutung, solange wir es nicht als Symbol sehen können – von der Geburt des GOTTESSOHNES als Menschenkind angefangen bis zum Tod und SEINER Auferstehung:

So ist es, wenn der SOHN GOTTES hierherkommt: ER kommt mit dem Auftrag, die Welt zu erlösen. Das ist das einzige, was ER hier tun kann. Deshalb ist es auch das einzige, was wir hier tun können.

Auf Erden zu leben, abhängig vom Körper und anderen Körpern zu sein, kann für den SOHN GOTTES nur dann sinnvoll sein, wenn ER hierherkommt, um diese Welt als Illusion zu enttarnen, und um damit alle, die hier zu leben glauben, zu erlösen.
 Der Kurs erinnert uns wieder daran, dass dies unser Auftrag ist.

Bevor der Kurs zu mir kam, hatte ich diese Perspektive noch nicht. Obwohl ich viele Heilswege kennengelernt und an mir ausprobiert hatte, war keiner darunter, der auch nur annähernd diesen Anspruch vertreten hätte. Mein winziges, abgetrenntes Selbst in Sicherheit zu bringen, war das höchste Ziel, das mir sonst angeboten wurde.

So versuchte ich, es mir hier möglichst bequem zu machen, da ich keine Möglichkeit sah, auf die Welt einen nachhaltigen Einfluss auszuüben. Die Welt gar zu erlösen, schien mir einfach zu abgehoben zu sein.

Doch nun, da ich den Kurs kennen gelernt hatte, musste ich mich wohl oder übel auch mit seiner Zielsetzung auseinandersetzen. Ich ahnte damals noch nicht, dass, wenn man einmal begonnen hat, diese Idee in seinen Geist einzulassen, das Ende auch schon bestimmt ist – was bedeutet – dass man erfolgreich sein wird!

Wie lang jedoch dieser Weg sein wird, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht ermessen. Doch findet man auf jedem Schritt in die richtige Richtung ein Puzzleteilchen, aber es dauert seine Zeit, bevor man das ganze Bild zu erahnen beginnt.
 Während man aber geht, werden ab und an Hinweise gegeben, die einen Eindruck vom ganzen Bild vermitteln. Davon soll im Folgenden die Rede sein:

Jemand, der sich mit dem Kurs beschäftigt, erlebt natürlich viele Geschichten. Anfänglich ist noch nicht klar, worum es in all diesen Geschichten geht. Man weiß noch nicht, dass alle Geschichten mit Lehren und Lernen zu tun haben und Vergebung ihr Ziel ist. Im Grunde geht es also überhaupt nicht darum, was uns zu widerfahren scheint.
 Dennoch ist es interessant, was auf eine solche Erfahrung, eine solche Geschichte folgen kann:

Einige Zeit später steht ein Bruder vor mir. Er benötigt meine Erfahrung millimetergenau für seine jetzige schwierige Situation. Ich begleite ihn. … Er braucht mein Mitgefühl, mein Verständnis, Empathie, Klärung. …

Da geht mir ein Licht auf – ein erster Hinweis:

„Du erlebst und vergibst nicht nur für dich – sondern auch für die anderen!“

Und ich bin dankbar, dass ich sie begleiten darf, da mir bewusst wird, dass ER all jene zu mir schickt, für die ich hilfreich sein kann. Dies ist die Art, wie ER mich mit der SOHNSCHAFT verbindet. Die Freude über diese Verbindung lässt mich allen vergangenen Schmerz und die Qualen vergessen – so wie die Mutter die Schmerzen der Geburt vergisst, wenn sie das Neugeborene in die Arme schließt.

Dieser Hinweis veränderte mein Bewusstsein nachhaltig. Auf einmal war alles viel leichter. Ich kam nun viel besser mit den schwierigeren Bereichen in meinem Leben zurecht und wollte, dass auch alle anderen besser mit ihrem Leben zurechtkommen.

An diesem Punkt wurde – wie mir jetzt klar ist – ein weiterer Hinweis unumgänglich:

„Du bist nicht gekommen, um der Welt zu zeigen, wie gut es sich hier leben lässt!“

Ein weiterer Bewusstseinswandel wurde notwendig: Es geht also nicht darum, meine Mitmenschen von ihren Problemen zu erlösen. Das kann ein Schritt auf meinem Weg sein, aber nicht das Ziel. Meine bisherige Vorstellung von der Aufgabe eines Erlösers war somit überholt.

Ich bewegte mich nun schon lange Zeit in Bereichen, wo ich allein absolut nicht mehr weiterkam. Und da ich trotz meiner ganzen Bemühungen noch häufig von allen Ängsten dieser Welt heimgesucht wurde, fragte ich mich:
 Wieso muss das immer noch so sein?

Da kam der nächste Hinweis:

„In der Welt gibt es für dich nichts zu holen. Die Welt hat dir nichts zu bieten!“

Also musste ich lernen, dass ein Schüler/Lehrer des Kurses von der Welt nichts verlangen oder erwarten durfte. Ein in der Tat ungewöhnliches Unterfangen. Doch die Praxis dieses Gedankens war tatsächlich sehr hilfreich. Meine Ängste reduzierten sich erheblich. 
Inzwischen hatte ich auf meinem Weg schon viele Puzzleteilchen gefunden, aber sie ergaben für mich noch immer keinen eindeutigen Sinn. Wie sollte das alles zusammenpassen?

Ich brauchte einen neuen Hinweis, und er kam auch:

„Du lebst nicht hier.*) Der HIMMEL ist dein ewiges Zuhause.
DORT bist du für immer mit allen deinen Brüdern.“

Nun kam Sinn in das ganze Puzzle: Es geht überhaupt nicht um diese Welt! Es geht überhaupt nicht darum, hier etwas zu verändern oder zu verbessern.
 Das ist nicht die Aufgabe eines Erlösers.
Ein Erlöser hat nur die Aufgabe, alle, die ihm geschickt werden, von dem Glauben zu erlösen, dass sie in dieser Welt leben. Damit hilft er ihnen, die Welt zu vergeben und erinnert sich mit ihnen gemeinsam an die wahre HEIMAT.

Und wie erreicht er dies?
Indem er lernt, sich selbst immer öfter daran zu erinnern, WO er in Wahrheit lebt. Indem er lernt, sich immer mehr der Verbindung zu seiner wahren HEIMAT gewahr zu sein.
Denn dieses Gewahrsein – diese Verbindung mit dem HEILIGEN GEIST, wie es im Kurs genannt wird – wird sich auf alle auswirken, die ihm begegnen. Ob körperlich oder „nur“ in Gedanken. Ob er es mit Worten ausdrückt oder ohne.
Denn der Körper kann keinen Geist begrenzen. Alles, was er gemeinsam mit dem HEILIGEN GEIST denkt und fühlt, denkt und fühlt er für jeden Geist.

Dieser letzte Hinweis ließ mich tatsächlich das fertige Bild schauen. Es ist wahr:

Ich bin tatsächlich hier, um die Welt zu erlösen.
Wir alle sind aus demselben Grund in die Welt gekommen wie Jesus!
Und wir alle werden die Welt erlösen, wie ER sie erlöst hat.

*) Siehe dazu auch folgenden Text: Du lebst nicht hier