23. Das Ende der Einsamkeit

Erlösung ist eine gemeinsame Sache, denn keiner kann allein erlöst werden!

Der Anfang der Beschäftigung mit dem Kurs ist oft eine einsame Sache. Ja – das Gefühl der Einsamkeit scheint sich noch zu verstärken, wenn wir mit dem Kurs eine Weile arbeiten. Denn vorher hatten wir noch diejenigen in der Welt, die zumindest teilweise unsere Meinungen über Gott und die Welt teilten. Jetzt sieht die Sache etwas anders aus – denn die Ideen, welche der Kurs vertritt, sind den Meinungen der Welt diametral entgegengesetzt.

Anfänglich scheinen manche Ideen noch so vernünftig zu sein, dass man mit einigen Menschen darüber diskutieren kann. Meist sind wir als Schüler des Kurses eine Zeit lang sogar beliebte Diskussionspartner, denn die Ideen, die wir vertreten, sind in der Tat außergewöhnlich. Doch je mehr der Kurs seine ersten Wirkungen zeigt, desto mehr wird uns klar, dass wir die Kursideen praktisch mit niemanden auf der Welt teilen können.
 Dann kann es sein, dass wir unsere Einsamkeit etwas stärker zu spüren bekommen, und dies kann sich in Gedanken wie diesen äußern:

  • „Niemand in meiner näheren Bekanntschaft denkt auch nur annähernd so wie ich!“
  • „Schade, dass ich so allein hier stehe!“

In dieser Phase kann es sein, dass wir verstärkt versuchen, auf die eine oder andere Art „Anhänger“ des Kurses zu finden. Wenn es im Familien- oder Freundes- und Bekanntenkreis nicht klappt, haben manche die Idee, ein Zentrum oder eine Gruppe zu gründen. Andere gehen ins Internet, um Kontakte zu anderen Kursschülern zu knüpfen, oder sich mit „Gleichgesinnten“ auszutauschen.
 Darüber hinaus können sich sogar richtige Gruppierungen zusammenfinden, die gemeinsam den Kurs leben wollen. Spätestens dann finden wir heraus, dass es scheinbar viele verschiedene Arten gibt, wie man den Kurs „auslegen“ kann. Diese Auslegungen postulieren nicht selten einen Absolutheitsanspruch, der soweit gehen kann, dass andere „Auslegungsanhänger“ sogar angefeindet werden. Eine „neue Religion“ ist geboren, natürlich die „einzig Wahre“!

All dies hat natürlich mit dem Kurs nichts mehr zu tun. Es sind einfach nur verschiedene Stationen auf dem Weg, den Kurs zu lernen. Und verschiedene Arten, mit dem Problem der Einsamkeit umzugehen.

Den Kurs selbst könnte man als „Weg aus der Einsamkeit = Getrenntheit“ beschreiben.
 Je mehr wir ihn lernen, desto mehr erleben wir, dass wir niemals und in nichts allein sind. Man könnte sogar sagen, das Gefühl der Einsamkeit – ab einer gewissen Stufe des Lernens – deutet auf vorübergehendes Lernversagen hin. Es muss ein Missverständnis unsererseits vorliegen, ein Fehler, den der HEILIGE GEIST auf unsere Bitte hin freudig berichtigen wird!

Ein weiteres relativ häufiges Missverständnis ist es auch zu glauben, dass jemand in unserer näheren Umgebung uns daran hindert, den Kurs zu lernen. Sogar Lebenspartner, die beide den Kurs üben, können der Meinung sein, der jeweilige Partner sabotiere durch sein Verhalten den Kurs.
 Jemandem, der den Kurs nicht kennt, könnte man ja sein Verhalten noch nachsehen, aber jemand, der mit dem Kurs arbeitet, müsste es schließlich doch besser wissen, nicht wahr?
 Also – sowohl ein Partner, der den Kurs nicht annimmt als auch ein Partner, der ebenfalls mit dem Kurs arbeitet, kann als Ursache dafür gefunden werden, warum wir den Kurs nicht lernen können!

Jedoch gerade dieses Thema wird im Kurs sehr häufig behandelt:

  • dass wir den Kurs nicht ohne unseren Bruder lernen können,
  • dass wir nicht allein erlöst oder erleuchtet werden können,
  • dass wir nicht allein in den HIMMEL kommen können,
  • dass wir nicht allein im LICHT stehen können …

Durch all diese Aussagen, die wieder und immer wieder im Kurs auftauchen, wird uns die Tür gezeigt, hinter der alle Einsamkeit für immer verschwindet!

So lernen wir im Laufe dieses einzigartigen Lernprozesses, dass wir in nichts allein sind, dass eine STIMME immer bei uns ist, DIE uns auf allen Wegen begleitet. – Und wir lernen immer besser, dieser STIMME die Führung zu überlassen.

Wir lernen, einfach dort zu sein, wo wir eben sind – mit den Menschen, mit denen wir zusammenleben oder zusammenarbeiten, denen wir auf der Straße oder anderswo begegnen, in den Situationen, die wir erleben – wiederum mit ganz bestimmten Menschen.

Und wir sind damit zufrieden, da wir wissen, dass wir den Kurs nicht anders lernen können.

Denn der heilige SOHN GOTTES ist in jedem von uns gleichermaßen.