13. Der Körper sollte gar nicht fühlen

Ein Erwachter wurde einmal gefragt: „Wie fühlt es sich an, erwacht zu sein, angekommen zu sein? Spürt man da überhaupt etwas?“ Dieser musste lächeln und antwortete: „Man spürt nichts, man ist Gefühl.“

Wir halten am Körper fest, weil wir glauben, ohne ihn könnten wir nicht sein. Solange wir glauben, in der Welt der Dinge zu leben, suchen wir Dinge, die uns das vermitteln sollen, was wir uns eigentlich wünschen.
 Der Körper, in dem wir zu leben glauben, wird als Mittler angesehen, den wir unbedingt brauchen, damit wir überhaupt da sind und etwas spüren. Ohne Körper – so glauben wir – würden wir aufhören da zu sein, aufhören zu fühlen – alles wäre zu Ende. Mit einem Wort – es wäre der Tod.

Im Kurs versucht Jesus uns zu vermitteln, dass der Körper außerhalb von uns ist, dass er uns nicht enthalten kann, dass er ohne unseren Glauben an ihn überhaupt nichts tun kann – dass der Körper nicht fühlen kann.

Unser Glaube, der Körper könne Schmerz oder Lust empfinden, ist nichts weiter als ein Zeichen für einen kranken Geist.
 In der Lektion 136 werden wir sogar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir „aus dem Folgenden ersehen, dass [wir] richtig geübt [haben]: Der Körper sollte gar nicht fühlen!“ *) Aber in unserer Angst verstehen wir nicht, dass es niemals der Körper ist, der überhaupt etwas fühlt.

Doch solange wir glauben, dass wir den Körper brauchen, um zu leben, um „da zu sein“, suchen wir auch nach materiellen Dingen, anderen Körpern, um von ihnen das zu bekommen, was wir uns so sehr ersehnen: 
Freude, Frieden, Glück, Sicherheit ohne Ende – mit einem Wort: Liebe.
 Doch all dies kann uns ein Körper niemals geben.

Diese Dinge können wir nur in unserem Geist finden, in unserem Schatzhaus, das jenseits des Körpers, jenseits der materiellen Welt liegt – doch in unserer unmittelbaren Reichweite.

Und was können wir dazu tun, damit diese Dinge – Freude, Frieden, Glück, Sicherheit ohne Ende – endlich unser werden?
 Wir brauchen nur aufzuhören, außerhalb von uns zu suchen. In uns ist alles bereits fertig und wartet nur darauf, wieder entdeckt zu werden:

Freude, Frieden, Glück, Sicherheit – das alles liegt in uns.
Mehr noch: Das alles sind wir.
Wir sind die Liebe, wir sind das Licht in Ewigkeit.

Durch unsere Hinwendung an dieses wundervolle Licht in uns erkennen wir, dass wir den Körper für nichts brauchen können, das uns irgendetwas bringt, was wir wirklich wollen. Und wir fangen endlich an zu erleben, dass wir tatsächlich schon alles haben.

Erst jetzt kann ein Körper wieder nützlich sein: um zu denen zu sprechen, die noch daran glauben, dass der Körper sie erlösen könnte.

*) Ü-I.136.17:2