6. Egofallen

Es ist einfach, den Kurs zu lernen – wenn wir nicht in die Fallen des Ego tappen.

Der Kurs ist einfach, und er kann gelernt werden.

 Das Ego versucht, uns auf verschiedenste Weisen Hindernisse in den Weg zu legen, und im Laufe des Lernprozesses fallen wir auch öfter darauf herein.

Der Kurs hilft Zeit sparen. Das Ego versucht, Zeit zu schinden, da es überhaupt nur innerhalb der Zeit da zu sein scheint. Hier einige seiner besonders wirkungsvollen Tricks:

  • Vielfalt:
 Das Ego gibt uns eine Menge „interessante“ Informationen, viele „interessante“ Wege, die wir auch noch gehen könnten, viele „kluge“ Gedanken, über die wir endlos nachdenken könnten.
  • Falsche Hoffnung:
 Um uns zu schmeicheln redet es uns ein, dass wir den Kurs schon gelernt hätten und nun ausschließlich „Lehrer“ wären, welche „den Anderen“ beibringen und erklären, was der Kurs bedeutet.
 (In Wirklichkeit sind Lehren und Lernen eins, und wir lehren ununterbrochen. Der Kurs gibt uns nur eine Möglichkeit an die Hand, das zu wählen, was wir lehren möchten, auf der Basis dessen, was wir lernen möchten. Außerdem lehren wir immer nur uns selbst.)
  • Hoffnungslosigkeit:
 Um uns ungeduldig und verzweifelt zu machen, redet es uns ein, dass wir den Kurs nie lernen werden, dass wir noch überhaupt nichts gelernt hätten, und dass sich nie etwas an unserem miserablen Zustand ändern würde.
 (In Wirklichkeit sind wir besonders in scheinbar schwierigen, aussichtslosen Situationen gerade dabei, sehr viel zu lernen, während eine gewisse Selbstzufriedenheit oft bedeutet, dass wir noch nicht viel gelernt haben.)
  • Alles ist Illusion:
 Wenn wir einmal ein wenig begriffen haben, dass die Welt, die wir sehen, Illusion ist, versucht das Ego einen besonders „raffinierten“ Schachzug: Es behauptet einfach, es gäbe überhaupt nur Illusion und Einbildung – die Wirklichkeit selbst sei nur eine Illusion!
  • Neue Religion – Heilung des Körpers:
 Je weiter man im Lernen kommt, desto verzweifelter versucht das Ego, doch noch den Spieß umzudrehen. Es versucht uns nahezulegen, eine neue Religion aus dem Kurs zu machen, die den Kurs dann „richtig“ lehrt, oder die Betonung auf die Heilung des Körpers zu lenken und auf die Einflussnahme auf die Vorgänge in dieser Welt.
 Wenn wir auf diese Versuchungen hereinfallen, hat das Ego für eine Weile das Spiel gewonnen. Doch nur für eine Weile!

Statt auf das Ego zu hören, können wir uns einfach nur auf den Kurs – auf das, um was Jesus uns bittet – verlassen und sicher sein, dass wir den Kurs lernen können!
 Er vertraut uns nämlich! Und wieso sollten wir uns selbst nicht auch vertrauen?
 Wenn wir einfach die ganze Verantwortung für unseren Erfolg in die Hände des Heiligen Geistes legen, werden wir uns immer weniger vor den Erscheinungen dieser Welt fürchten.
 So werden wir – zuerst nur schemenartig, bald aber immer deutlicher – die „wirkliche Welt“ dahinter auftauchen sehen, in der alles und alle leuchten, alle unsere Brüder sind, eins mit uns und unserem Schöpfer.

Haben wir vor allem Geduld mit uns selbst! Wenn wir den Kurs einmal gelernt haben, werden wir sehen, was für eine gewaltige Lektion wir zu lernen hatten, und wie unmöglich es ist, diese ohne Hilfe zu lernen.

Seien wir deshalb immer dankbar für die Hilfe, die uns – in uns selbst und durch unsere Brüder – zuteil wird, wenn wir es so wollen!