14. Die Lektion der Vergebung: Geben ist Empfangen

In Wahrheit sind Geben und Empfangen eins.

Wenn wir dem Kurs begegnen, haben wir meist bereits eine lange Erfahrung hinter uns, wie wir mit unangenehmen Gedanken, Gefühlen und Situationen, die uns zu bedrängen scheinen, umgehen, damit sie uns nicht länger stören. Jedoch sind wir uns nicht bewusst, dass wir bereits auf das Ego gehört haben, wann immer wir uns in solch einer Lage sehen.

Das Ego hat uns gelehrt, dass für unsere unangenehmen oder schmerzlichen Gedanken, Gefühle – ja unsere ganze Lebenssituation – jemand anderer die Schuld haben muss. Und um diese Dinge wieder los zu werden, hat das Ego schnell Abhilfe zur Hand: Es rät uns zu Angriff, Rache, Bestrafung – und verspricht uns, dass dann unsere Not beendet sein wird.

Dass dem nicht so ist, haben wohl die meisten von uns mittlerweile schon wiederholt erlebt: Dass das Gefühl der Befriedigung einer „süßen Rache“ nur kurz dauert, dass jede Art von Angriff nur zu Gegenangriff führt, und der wiederum zu weiteren Angriffen, dass jede Bestrafung nur wieder verletzt und den Kreislauf des Hasses weiterhin unterstützt – all dies sind keine großen Neuigkeiten.
 Doch wie kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden? Die Geschichte der Menschheit scheint uns zu beweisen, dass dies unmöglich ist.

Doch alle, die dem Kurs begegnet sind, haben irgendwo, irgendwann einmal – meist nicht einmal bewusst – um einen Weg gebeten, der sie das scheinbar Unmögliche erreichen lässt. Und tatsächlich ist der Kurs die Antwort auf diese Bitte.
Das einzige, was von uns erbeten wird, damit wir diesen Weg erfolgreich gehen können, ist die kleine Bereitwilligkeit, unseren bisherigen Ratgeber einmal in Zweifel zu ziehen – und dadurch dem RATGEBER GOTTES, dem HEILIGEN GEIST, die Möglichkeit zu geben, uns SEINEN Rat, SEINE Lektion anzubieten. Doch damit du SEINEN Rat überhaupt hören kannst, mache dir Folgendes klar:

Wenn du dich in Not siehst – also verärgert, gekränkt oder beleidigt bist, dich schwach, hilflos, angegriffen, provoziert, gedemütigt oder abgewiesen fühlst, auf Angriff und Rache sinnst oder dich genötigt fühlst, dich zu verteidigen – dann erkenne an diesem deinem Zustand, dass du bereits dem falschen Ratgeber gefolgt bist!

 Das ist keine große Sache oder gar Sünde! Es ist nur ein Fehler, der berichtigt werden muss. Wende dich jetzt nicht erneut an das Ego, sondern höre auf den RATGEBER, DER dir von deinem VATER gegeben wurde. ER wird dich sicher aus jeder Notlage befreien und dich von deiner falschen Wahrnehmung deiner selbst erlösen.

So höre nun den Rat, den der HEILIGE GEIST dir gibt, wann immer du dich an IHN wendest:

Biete deinen Brüdern nur das an, was du möchtest,
dass es dir gegeben werde.
 

  • Wenn du dich also unsicher und besorgt fühlst – biete deinem Bruder Frieden und Sicherheit an.
  • Fühlst du dich deprimiert und freudlos – biete allen von Herzen Freude und Glück an.
  • Fühlst du dich ausgeliefert und schwach – biete allen Stärke und Gottvertrauen an.

Wenn du dies tust, gibst du die GABEN GOTTES an alle, die sie brauchen, und du wirst bemerken, dass du selber empfängst, was du gibst – denn in Wirklichkeit kannst du nur das empfangen, was du gegeben hast.

Alles weltliche Geben macht den Geber ärmer und den Empfangenden reicher. Dadurch ist Geben für uns zu einer Quelle der Angst geworden.

Lasst uns deshalb eine andere Art des Gebens lernen,
die für immer alles, was sie weggibt, sicher für sich behält.
 

Zum Nachlesen und zur Übung besonders zu empfehlen: Die Lektionen 105, 106, 108 im Übungsbuch