21. Die Bitte um Hilfe

Es ist ein Missverständnis zu glauben, dass die Situationen, die uns in der Welt zu widerfahren scheinen, dazu da sind, um verbessert oder gelöst zu werden. Und es ist dasselbe Missverständnis darum zu bitten, dass diese Situationen verschwinden mögen.

Tatsächlich haben all diese Situationen nur den Sinn, uns zu ermuntern, über sie hinauswachsen, über sie hinausgehoben werden zu wollen. Der Kurs sagt dazu, dass alle Situationen, denen wir hier begegnen, nur dazu dienen, vergeben zu werden.

Und so ist auch die richtige Bitte um Hilfe zu verstehen: Dass wir darum bitten, aus all diesen Situationen herausgehoben zu werden bzw. zu verstehen, dass wir nicht wirklich in den Situationen stecken, sondern dass sie uns nur aufzeigen, was wir im Moment glauben.

In dem Moment, in dem wir bereit sind, die Wirklichkeit der jeweiligen Situation in Frage zu stellen, werden wir die Hilfe zu spüren bekommen, die immer für uns da ist:
Wir werden spüren, wie unser Blickwinkel sich verändert und wir aus der Situation sozusagen herausgehoben werden. Das bedeutet nicht, dass sie deshalb gleich verschwinden muss, jedoch bedeutet es, dass wir sie nicht mehr fälschlicherweise für wirklich halten.

Je mehr wir den Kurs annehmen lernen, desto weniger wird unser Bestreben sein, die Situationen, in denen wir uns erleben zu verbessern oder sie zum Verschwinden zu bringen, sondern wir werden uns viel eher darum bemühen, die Bewusstheit wach zu halten, dass jede Situation nicht wirklich sein kann, wenn sie uns nicht reine Freude bereitet.

Und die Freude ist kaum zu beschreiben, wenn wir innen zu spüren beginnen, dass uns sogar alle scheinbar beängstigenden und verzweifelten Situationen hier nichts mehr anhaben können. Diese Freude ist die Hilfe, die wir sicher erwarten dürfen!

Jede andere Erwartung würde eher nur unseren Glauben stärken, dass die Situation, die wir erlebt haben, doch wirklich war.