15. Handlungen

Sünden sind in Körpern. Sie werden nicht im Geiste wahrgenommen. Sie werden nicht als Zwecke, sondern als Handlungen gesehen. Der Körper handelt, der Geist nicht.  (T-31.III.3:1-4)

Diese Sätze aus dem letzten Kapitel des Textbuches weisen uns darauf hin, dass bereits etwas falsch gelaufen sein muss, wenn wir uns fragen, wie wir denn in dieser Welt „handeln“ sollten. Dass wir etwas missverstanden haben müssen, wenn wir Probleme damit haben, die Ideen des Kurses in unser Leben in der Welt – also in unsere Handlungen – einzubringen:
Wir haben übersehen, dass wir immer nur auf Körper schauen, wenn Handlungen überhaupt für uns eine Rolle spielen. Und wenn wir auf Körper schauen, dann schauen wir darauf, was diese Körper so tun. Damit haben wir dem Körper Eigenständigkeit zugeschrieben und ihn dadurch zu einer Quelle der Sünde gemacht.
Wir haben auf diese Weise den Geist in einem Körper eingesperrt – ihn diesem ausgeliefert.

In Ein Kurs in Wundern lernen wir jedoch, dass wir kein Körper sind. Wir lernen, den Körper als Zweck zu sehen, um unser Denken zu bestätigen. Der Körper bestätigt uns, dass wir getrennt sind von unseren Mitmenschen und von der Welt. Auf diese Weise bestätigt der Körper das Denksystem des Ego:
Wir schauen auf unsere Handlungen und die Handlungen unserer Mitmenschen und bemerken nicht, dass wir so nur Sünden sehen können.

Die obige Textstelle erinnert uns daran, dass wir lernen können, unsere Aufmerksamkeit von den Handlungen weg zu konzentrieren – auf den Geist, der nicht handelt. Denn die Versuchung, auf Körper zu schauen, macht unseren Geist zu einem Gefangenen – der „Macht“ des Körpers ausgeliefert. Doch ist dies nicht wirklich so:

Dennoch ist der Körper der Gefangene, nicht der Geist. Der Körper denkt keine Gedanken. Er hat keine Macht zu lernen, zu verzeihen oder zu versklaven. Er gibt keine Befehle, denen der Geist dienen muss, noch legt er Bedingungen fest, denen er gehorchen muss. Er hält nur den willigen Geist gefangen, der dort verweilen möchte.  (T-31.III.4:1-5)

Lasst uns also stets in Erinnerung behalten, was wir tun, wenn wir auf unsere Handlungen oder die Handlungen unserer Mitmenschen schauen: Wir unterwerfen unseren Geist freiwillig einem Ding, das ihm nur dienen kann.

Stattdessen könnten wir uns auch auf die Macht unseres Geistes besinnen, der auf immer und ewig frei ist.

Was also brauchen wir nur zu tun, wenn wir bemerken, dass wir auf die Handlungen unserer Brüder schauen statt auf das, was sie sind?
Wir brauchen uns nur an den HEILIGEN GEIST in uns zu wenden, denn damit lenken wir unsere Aufmerksamkeit in die richtige Richtung: Auf den GEIST, DER wir in Wahrheit SIND.

Der HEILIGE GEIST bittet uns, unseren Körper IHM für SEINE Zwecke zur Verfügung zu stellen: ER verwendet ihn nämlich als Kommunikationsmittel, um jeden Geist, der sich in einem Körper gefangen wähnt, zu lehren, dass er völlig frei und ungebunden ist.

So werden schließlich alle Gefangenen befreit und erleben voll Freude und wahrer Demut, dass niemals etwas geschehen kann, was sie nicht wollen.