5. Der HEILIGE GEIST

Wie der HEILIGE GEIST arbeitet

Wir haben schon wiederholt gesagt, dass der HEILIGE GEIST auf eine Art und Weise arbeitet, die du vielleicht nicht erwartest. ER sieht dich, genauso wie du bist – aber ER sieht auch die Illusionen, an die du glaubst. Du möchtest diese gerne behalten, ER jedoch möchte dich von ihnen befreien.

Sobald du dich auf irgendeine Weise bereit erklärt hast, den Kurs zu lernen, reagiert der HEILIGE GEIST sofort: Dein Ziel, Illusionen zu behalten wird ersetzt durch SEIN Ziel, dich von ihnen zu befreien.
Diese neue Zielsetzung bringt dir – wenn du weiterhin dein altes Ziel verfolgst – große Konflikte und kann als sehr schmerzhaft empfunden werden. Doch wirst du verstehen, dass es nicht möglich ist, Illusionen unangetastet zu lassen, wenn die WAHRHEIT dein Ziel ist.

Du denkst vielleicht, der HEILIGE GEIST wäre skrupellos und gemein – und ER würde dir etwas wegnehmen. Doch ist dies nicht so. ER lässt dich nur das wahre Gesicht der Illusionen sehen.
Da du noch Angst vor der WAHRHEIT hast, sind dir Illusionen immer noch lieb und teuer. Deshalb arbeitet der HEILIGE GEIST zuerst daran, dir zu zeigen, dass selbst die glücklicheren unter ihnen dich nicht wirklich glücklich machen. ER zieht dem flüchtigen Glück die Maske herunter, damit du das Grauen und den Schmerz, die sich darunter verbergen, sehen kannst. Denn meist wird erst dies dich dazu bringen, freiwillig eine Illusion aufzugeben.
Und das ist es, was ER benötigt – deine Freiwilligkeit! ER kann dich nicht befreien, solange du dich mit aller Gewalt an den Gitterstäben deines Gefängnisses festkrallst.

ER gibt dir – damit du eine Vergleichsmöglichkeit hast – auch die Möglichkeit, einen flüchtigen Blick auf die WAHRHEIT zu werfen. Denn nur wenn du auch eine bewusste Erfahrung mit der WAHRHEIT erlebst, wird dir klar werden, dass dein neues Ziel es tatsächlich wert ist, alle deine Illusionen – deine ganze Welt, dein ganzes Denksystem – aufzugeben.

Um SEIN Ziel zu erreichen, muss ER dich vor allem lehren, dass es keine Unterschiede zwischen Illusionen gibt. Besonders hilfreich sind IHM dabei:

  • deine sogenannten empfindlichen Punkte, deine schwachen Stellen. Denn diese müssen notgedrungen Illusionen sein, da du in Wirklichkeit keine solchen hast.
  • deine vermeintlich starken Seiten, denn diese sind ebenso illusorisch wie die schwachen.
  • Themen, Situationen und Menschen, die dich betroffen, ärgerlich, wütend, gekränkt, erbost, neidisch machen.
  • deine weltlichen Wünsche, von denen du glaubst, Freude, Sicherheit und Lust zu beziehen.

Du meinst vielleicht, die Menschen, die Themen, die Situationen, die du erlebst, wären Zufall, Schicksal oder auch manchmal dein eigener Plan. Doch ist es tatsächlich ER, DER dich zu allem führt und alles für deine Befreiung nützt – während du dich redlich bemühst, alles dazu zu benützen, dich und andere schuldig zu machen.

Ist es nicht eine frohe Botschaft, dass du einen wahren FREUND hast, DER alles für dein Glück nützt?

Vielleicht kannst du daraus erkennen, dass es überhaupt nicht auf das ankommt, was dir zu widerfahren scheint. Deine Lebensumstände, dein gesamtes Schicksal sind vollkommen gleichgültig für IHN, DER alles für deine Befreiung verwendet:
Ob du nun gesund oder krank zu sein scheinst, arm oder reich, angesehen oder verachtet, ob du Arbeit hast oder nicht, Obdach hast oder nicht, in einer Familie lebst oder allein, bestimmte sexuelle Vorlieben hast oder sexuell abstinent lebst, ob du einer Religion angehörst oder atheistisch bist, welches Geschlecht, welche Hautfarbe oder Nationalität du hast:

Nichts davon ist für dein Glück hinderlich – im Gegenteil:
Alles wird für dein Glück verwendet.

Du konntest dir einfach absolut nichts ausdenken, was der HEILIGE GEIST nicht sofort für deine Befreiung nützt.

Jetzt brauchst du dich nur mehr IHM anzuschließen – SEINE Schau mit IHM zu teilen. Dann wirst du beobachten, wie der Widerstand gegen das „Schicksal“, gegen die Welt, gegen deine Brüder schwächer wird, bis er schließlich ganz aufhört und du wieder ganz frei bist.

Nun ist es nicht mehr bloße Theorie, es ist zu deiner praktischen Erfahrung geworden, dass tatsächlich alles hier zu deinem Besten ist – genauso wie es ist. *)
Warum? – Weil alles hier nur Illusionen sind. Also brauchst du keinen Unterschied mehr zwischen ihnen zu machen. Es gibt keine schlechteren oder besseren Illusionen.

Sie können dich nun nicht mehr aufregen, weil du statt ihnen nun der WAHRHEIT vertraust.

DIESE geht nämlich so weit über alle Illusionen hinaus,
dass bereits ein Hauch von IHR,
ein flüchtiger Augenblick,
in dem du IHRER gewahr bist, genügt,
dass du SIE nie mehr ganz vergisst.

*) Siehe dazu die Lektion 25 im Übungsbuch  und auch meinen Kommentar dazu. 

 

Was der HEILIGE GEIST sieht

Immer wieder wird im Kurs betont, dass die Wahrheit nicht gesehen sondern nur erkannt werden kann. Sie liegt also außerhalb des Bereichs der Wahrnehmung. Dennoch wirst du gebeten, die Schau des HEILIGEN GEISTES anzunehmen.

Vielleicht fragst du dich nun, was denn der HEILIGE GEIST sieht – oder wie ER schaut:
ER sieht keine Unterschiede. ER schaut auf dich und deinen Bruder und sieht den SOHN GOTTES in euch beiden. Alles, was du über dich und über deinen Bruder denkst, sieht ER nicht. Deshalb braucht ER auch nicht zu beurteilen, was du oder was dein Bruder tut. Für IHN seht ihr beide unbeschreiblich schön aus, denn ER schaut nicht auf den Körper. ER sieht das LICHT in euch, DAS jedes KIND GOTTES auszeichnet – und DAS jedem GOTTESKIND bei seiner Erschaffung gegeben wurde.

Zusammengefasst könnte man sagen: ER sieht die wirkliche Welt.

Was bleibt für dich zu tun?
Du brauchst nicht mehr zu tun, als deine Sicht der Dinge aufzugeben. Du hast dich daran gewöhnt, auf das zu schauen, was dein Bruder tut und auf das, wie er aussieht. Und danach beurteilst du ihn.
Wenn du auf diese Art und Weise schaust, dann bist du blind. *) Du kannst das LICHT nicht sehen, DAS die Welt erleuchtet. Du schaust auf die Dunkelheit und glaubst, diese wäre dein Schicksal.

Wenn du aber vom HEILIGEN GEIST lernst, worauf du schauen musst, dann wirst du erleben, wie das Licht deiner Vergebung die Welt, auf die du schaust, erleuchtet.

Lerne also vom HEILIGEN GEIST, die wirkliche Welt zu sehen. Sie ist das Ergebnis der Vergebung. Sie ist das, was noch zu sehen bleibt, wenn du deine Sicht aller Dinge endlich aufgegeben hast.

Siehe dazu auch folgenden Text: Vergebung allen Blinden

 

Du tust es nicht

Jeden Augenblick, den du in der Welt der Trennung zu verbringen scheinst, flüstert dir der HEILIGE GEIST ganz sanft zu:

„Du tust es nicht.“

Wenn du dies das erste Mal hörst, wirst du vielleicht etwas verwirrt sein. Denn du verstehst noch nicht, was dies bedeuten soll. Vielleicht hältst du es sogar für unsinnig. Vom Standpunkt der Welt aus gesehen, erscheint es auch so.

Es bringt dich aus dem Konzept, wenn du z.B. gerade isst, zu hören, dass du eben gerade dies nicht tust. Oder wenn du gerade irgendwohin gehst oder fährst, dass du dies nicht tust. Wenn du etwas sagst oder schreibst, dass du dies nicht tust. Wenn du dich irgendwie fühlst, dass du dies nicht tust.

Die Aufgabe des HEILIGEN GEISTES ist es aber gerade, dich aus „deinem“ Konzept zu bringen. SEINE Aufgabe ist es, dir SEINE Sichtweise anzubieten – SEINE Schau, DIE allem, was du zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu denken oder zu tun glaubst, völlig widerspricht. Denn SEINE Funktion ist die Vergebung.

Und Vergebung bringt dich „aus dem Konzept“. Vergebung bittet dich ununterbrochen anzuerkennen, dass alles, was du siehst, hörst, fühlst, denkst oder tust – nicht so ist. Vergebung macht für das Ego nie Sinn. Für den HEILIGEN GEIST aber schon.