4. Wie die Welt wieder verschwindet

Die EINHEIT ist nicht verschwunden, weil du dich entschlossen hast, auf die Welt zu schauen. SIE ist nach wie vor da – völlig unverändert und unberührt von deinen Träumen.
Damit du IHRER wieder gewahr werden kannst, musst du alles, was du über die Welt und über dich gedacht hast, aufgeben – und zugeben, dass es falsch war.

In Wahrheit ist deine wirkliche Umgebung also nach wie vor unverändert – du bist nach wie vor von der EINHEIT umgeben, und du bist nach wie vor Teil von IHR.
Doch meinst du, dass dies nicht so ist. Du denkst vielmehr, jetzt wäre die Welt deine Umgebung. Dies ist auch der Grund dafür, warum du jetzt glaubst, ein Teil der Welt zu sein.

Du hast also völlig vergessen, WER du bist und WOHIN du gehörst! Du hast ein Bild von dir gemacht und dich daran gewöhnt, durch die Augen dieser selbstinszenierten Persönlichkeit zu schauen. Und nur diese Persönlichkeit, dieses Bild von dir, sieht eine Welt. Doch Bilder können nicht wirklich sehen. Deshalb ist alles, was du mit den Augen des Bildes siehst, falsch.

Es ist sehr gut möglich, dass du gegen die Ideen, die dir hier vorgestellt werden, Widerstand verspürst. Entweder weil du dich als Teil der Welt empfindest – und die Welt nicht im Stich lassen möchtest. Oder weil du bemerkst, dass du dich diesen Ideen zwar gerne anschließen möchtest, aber keine Möglichkeit siehst, dich von der Welt zu distanzieren.
Es macht nichts, wenn du Widerstand verspürst, denn dieser kommt wieder nur von dem Bild von dir, das fürchtet, dass du ihm deinen Glauben entziehst – und damit wäre seine Existenz gefährdet.

Doch haben Bilder keine wirkliche Macht über dich, außer du gibst sie ihnen. Und du bist gerade dabei, dich wieder daran zu erinnern, dass du kein Bild bist – sondern dass du zur EINHEIT gehörst, für immer und ewig.
Kein Bild kann dich daran hindern, dich wieder an DICH zu erinnern!

Wenn du also nach wie vor ein Teil der EINHEIT bist, musst du immer noch von IHR umgeben sein, ganz gleich was dir die Augen des Bildes auch zeigen mögen.

Folgende Übung wird dir dabei behilflich sein, dich wieder daran zu erinnern, in welcher Umgebung*) du tatsächlich bist:

Entscheide dich dafür, dass du wieder in deiner ursprünglichen Umgebung sein möchtest, indem du mit geschlossenen Augen sagst:

„Ich bin von der EINHEIT umgeben!“

 Dann sieh dich in deinem Geiste um und lass in deinem Bewusstsein einige Situationen auftauchen, in denen du dich zu befinden glaubst. Sieh dir jede einzeln an und beschreibe sie so genau wie möglich. Sage also zum Beispiel:

„In der Sache, in der es um … geht, sehe ich mich in einer komplizierten Situation.“

Und füge dann hinzu:

„Aber in Wirklichkeit bin ich nur von der EINHEIT umgeben!“

Behandle für diese Übung negative und positive, angenehme oder unangenehme Situationen gleich, denn sie alle sind gleichermaßen unwirklich, da du dich in der falschen Umgebung siehst. Eine Liste von Situationen, in denen du dich zu befinden glaubst, könnte etwa so aussehen:

„In der Sache, in der es um … geht, sehe ich mich in einer hoffnungsvollen Situation.“
„In der Sache, in der es um … geht, sehe ich mich in einer bemitleidenswerten Situation.“
„In der Sache, in der es um … geht, sehe ich mich in einer ausweglosen Situation.“
„In der Sache, in der es um … geht, sehe ich mich in einer glücklichen Situation.“
„In der Sache, in der es um … geht, sehe ich mich in einer außergewöhnlichen Situation.“

Und nach jeder einzelnen Situation, die dir einfällt, füge hinzu:

„Aber in Wirklichkeit bin ich nur von der EINHEIT umgeben!“

Wenn du nur einen Augenblick spüren kannst, dass es dies ist, was du wirklich möchtest, dann wirst du erleben, dass geschieht, was du willst:
Statt der Welt wirst du dir der EINHEIT wieder gewahr, DIE dich auch die ganze Zeit über umgeben hat, als du dachtest, du wärest in der Welt.

Wende diese Übung auch sofort in jeder Situation an, die dich ängstigt, bekümmert oder aufregt. Besinne dich kurz, in welcher Situation du dich zu befinden glaubst:

„In dieser Sache sehe ich mich in einer … Situation.“

Und füge dann hinzu:

„Aber in Wirklichkeit bin ich nur von der EINHEIT umgeben!“

Diese Übung erinnert dich daran, dass du darüber bestimmst, in welcher Umgebung du sein willst – und nicht die Umgebung. Wende sie also sooft an, wie es notwendig ist, um dich aus der Welt wieder zurück in die EINHEIT zu bringen.**)

 

  *) Siehe dazu auch folgenden Text:  „Die Verbindung
**) Besonders hilfreich sind in diesem Zusammenhang auch die Lektionen des Übungsbuches von Ein Kurs in Wundern