Wenn wir mit den Körperaugen über die Grenzen des Körpers hinausschauen, blicken wir auf eine Welt der Schmerzen. Vielleicht erscheint sie uns manchmal nicht so, doch ist dies nur vorübergehend.
Früher oder später können wir die Schmerzen nicht mehr übersehen, aus denen diese Welt gemacht ist. Manchmal werden wir sie als „unsere“ Schmerzen bezeichnen, dann wieder als Schmerzen eines anderen.
In so einem geistigen Zustand ist uns noch nicht bewusst, dass dies das gleiche ist. Es ist uns noch nicht bewusst, dass wir nur Illusionen sehen, sie erscheinen uns ganz und gar wirklich.
In dieser Welt der Schmerzen ist das alles überragende Ziel, dass wir selbst möglichst schmerzfrei bleiben. Hier scheint diese Vorgehensweise Sinn zu machen. Doch in Wahrheit wird dadurch nichts verändert: Die Welt der Schmerzen bleibt uns erhalten.
Solange wir zwar die Schmerzen nicht zu wollen scheinen, jedoch auf keinen Fall die Welt der Schmerzen verlassen wollen, bitten wir unbewusst weiter um Schmerzen. Diese Welt zu verlassen erscheint uns wenig attraktiv, da wir glauben, dies könnten wir nur durch den Tod: Wir glauben, dass die Schmerzen vom Körper kämen, und dass wir deshalb sterben müssten, um ihnen zu entkommen. Aber nicht einmal dessen sind wir uns völlig sicher. Das bedeutet, die Angst vor Schmerzen kann sogar noch über den Tod hinausgehen.
Der Kurs zielt nun darauf ab, uns zuerst einmal bewusst zu machen, wo wir uns zu befinden glauben, um dann die Bereitwilligkeit zu fördern, diesen Ort zu verlassen. Denn es ist nicht möglich, der Welt der Schmerzen zu entkommen, solange uns noch gar nicht bewusst ist, dass wir uns in so einer Welt befinden. So gesehen sind Schmerzen ein Hilfsmittel, um uns zu motivieren, unseren gewohnten – und daher so geliebten – Aufenthaltsort verlassen zu wollen.
Jedoch ist der Ort, an dem wir uns aufzuhalten glauben, kein Ort im üblichen Sinne. Es ist ein Geisteszustand, in dem wir glauben, etwas zu sein, was wir nicht sind. Wir glauben hier nämlich, ein Körper zu sein, und dieser Glaube beschert uns die Welt, die wir jenseits der körperlichen Grenzen wahrnehmen.
Wenn wir uns nun belehren lassen, dass wir in Wahrheit Geist sind, dann sieht unsere vorher so trostlose Situation sofort ganz anders aus. Denn als geistige Wesen sind es unsere Gedanken, die darüber bestimmen, wo wir zu sein glauben. Und wenn wir uns nicht wohl fühlen oder gar Schmerzen haben, Schmerzen sehen oder begegnen – dann können wir beschließen, dass wir lieber andere Gedanken denken wollen als jene, welche wir bisher zu denken gewohnt waren.
Also bitten wir den GEIST, DER wir in Wahrheit sind, um SEINE Gedanken. Und ER wird SIE uns freudig geben, sobald wir bereit sind, die Welt der Schmerzen – mit anderen Worten alle unsere gewohnten Gedanken – aufzugeben.
Der Kurs insgesamt – so könnte man sagen – ist als ANTWORT auf unsere Bitte gekommen. Das Übungsbuch ist der Teil, der sicherstellt, dass wir auch Erfolg haben werden:
Im ersten Teil des Übungsbuches wird uns einmal bewusst gemacht, wo wir uns befinden – nämlich in der Welt der Schmerzen. Und wir werden angeleitet, den HEILIGEN GEIST in unseren Geist einzuladen, damit SEINE Schau unsere Sichtweise ersetzt.
Im zweiten Teil des Übungsbuches wird besonders unsere Bereitwilligkeit trainiert, diese Welt der Schmerzen verlassen zu wollen, indem wir unsere Augen und Ohren für sie verschließen und alle unsere Gedanken schweigen lassen. Denn dies zeigt, dass unser Geist bereit ist, sich wieder an seinen SCHÖPFER zu erinnern – unseren VATER, DER uns nie verlassen hat, obwohl wir versucht haben, uns von IHM zu trennen.
In SEINEM Gewahrsein wird die Welt der Schmerzen vergessen. Und voll Freude erkennen wir, dass wir damit nichts verloren haben – außer den Schmerzen.
Wir erkennen, dass nicht der Tod uns von unseren Schmerzen befreit hat, sondern das LEBEN SELBST – GOTT.
ER ist fortan unser LEBEN, wie ER es immer schon war.
Und dieses NEUE LEBEN wird zu Weihnachten gefeiert.
Diejenigen, die ES schon leben, haben jeden Tag Weihnachten. Und sie künden allen davon, die es hören wollen. In der Welt der Schmerzen sind sie unterwegs, doch künden sie nicht von Schmerzen sondern von Freude.
Es ist unsere Erkenntnis, die den Unterschied ausmacht, ob wir nur ein kleines Kind in einem ärmlichen Stall sehen – oder den SOHN GOTTES erkennen.
Ob wir nur in einem blauen Buch mit goldenem Aufdruck lesen – oder das WORT GOTTES erkennen, DER dadurch zu uns spricht.
Ob wir nur Körpern begegnen in einer feindlichen Welt – oder unseren Brüdern, die ebenso Geist sind wie wir, und die denselben VATER haben wie wir.