6. Die Praxis des HIMMELS

Viele Kursschüler empfinden den Kurs als sehr theoretisch, und sind eher skeptisch, ob es möglich ist, ihn in ihr Leben einzubinden. Diese Skepsis ist berechtigt, denn der Kurs kann nicht nahtlos in das Leben eines Kursschülers eingebunden werden. Es wird Veränderungen geben!
Wer versucht, den Kurs zu lernen, und hofft, dass er seine Meinungen und Überzeugungen behalten kann, hat noch nicht begriffen, worum es in diesem Kurs geht:
Alles, was du vor dem Kurs geglaubt hast zu kennen – deine ganze Welt, dein Leben, deine Beziehungen, wie du dich selbst siehst – wird nicht mehr dasselbe sein, wenn du dem Kurs gefolgt bist und ihn gelernt hast.

Denn das, was du jetzt dein Leben nennst, ist nur ein Traum – nicht die Wirklichkeit. Und der Kurs ist gekommen, weil du in irgendeiner Form darum gebeten hast. Er ist gekommen, um dir dabei zu helfen, von deinem Traum zu erwachen. Deshalb wird gesagt, dass der Kurs ein Beginn ist, kein Ende. Denn dein wirkliches Leben wird dir erst bewusst, wenn du den Kurs gelernt hast.

In der Vorbereitungsphase, in der du dich mit dem Kurs zwar beschäftigst, doch noch nicht soweit bist, dass du ihn wirklich lernen möchtest, kommt es dir so vor, als ob der Kurs schwierig wäre, sich mit der Welt, in der du zu leben glaubst, nicht in Einklang bringen ließe, sich in dein Leben nicht integrieren ließe.
All das ist wahr – von deinem momentanen Standpunkt aus. Doch wirst du auf sehr sanfte Weise darauf vorbereitet, deinen Standpunkt einmal in Frage zu stellen, bevor dir soviel klar geworden ist, dass du bereit bist, ihn durch eine für dich und die Welt wesentlich bessere Sichtweise zu ersetzen.

Anfänglich bist du höchstwahrscheinlich noch von der Realität der Welt und von deiner Person überzeugt. Doch mit der Zeit zeigt der Kurs Wirkung. Du fängst allmählich an zu bemerken, dass die Kursgedanken eigentlich sehr einfach sind, wenn dich die Welt nicht ständig ablenken würde. Doch scheint die Ablenkung einfach übermächtig zu sein. Viel zu viele sind da, die etwas anderes glauben, als der Kurs es vorschlägt – und was du lernen möchtest. Viel zu viele sind da, die nicht den Kurs lernen.
Es dauert eine Zeitlang, bis du verstehst, dass die Welt den Kurs nicht verstehen oder lernen kann, dass die Welt nichts Eigenständiges ist – dass sie ganz und gar von deiner Sichtweise abhängt, dass sie dir nur zeigt, was du denkst. Und deshalb wirst du auch an ihr sehen, ob du noch an sie glaubst – oder an den HIMMEL.
Dazu dient die Welt in Wahrheit: Sie ist eine ständige Aufforderung zur Vergebung. So flüstert sie dir ständig zu: „Lass dich jetzt nicht täuschen!“

Nun ist der Kurs sehr praktisch geworden. Du hast tatsächlich zu lernen begonnen.
Jetzt verändert sich dein Leben von Grund auf – weil du lernst, das Wirkliche zu sehen.

Wie sehr sich ein theoretischer Ansatz vom praktischen unterscheidet, lässt sich vielleicht an einem Beispiel deutlich machen. Im Kurs lernst du, dass der Körper nicht wirklich ist, dass er in Wirklichkeit gar nicht existiert. So leicht man diese Worte theoretisch wiederholen kann, so tief greifende Folgen haben diese Worte in der Praxis:

„Wähle einen Bruder als Symbol für alle anderen aus und bitte ihn um die Erlösung. Sieh ihn zuerst, so klar du kannst, in ebenjener Form, die du gewohnt bist. Sieh sein Gesicht, seine Hände und Füße, seine Kleidung. Sieh, wie er lächelt, und sieh vertraute Gesten, die er so häufig macht.
Dann denk an Folgendes: Das, was du jetzt siehst, verbirgt vor dir den Anblick von einem, der alle deine Sünden vergeben kann, dessen heilige Hände die Nägel entfernen, die deine eigenen durchbohren, und die Dornenkrone abnehmen können, die du auf dein blutendes Haupt gesetzt hast…“
*)

In Anweisungen wie diesen wird dir ganz klar vor Augen geführt, wie sehr sich deine Sichtweise von der Praxis des Kurses unterscheidet. Hier wird deutlich, dass du durch den Kurs tatsächlich die Erlösung lernst. Ja mehr noch:

Nun ist der HIMMEL tatsächlich in deiner Reichweite.

*) Übungsbuch, Lektion 161, 11. Absatz, S. 305/306