Heute wenden wir den gestrigen Leitgedanken auf konkrete Dinge an. Dabei kann es hilfreich für dich sein, wenn du deine Aufmerksamkeit darauf richtest, was du fühlst, wenn du etwas siehst. Dann wird dir eher auffallen, wie wahr die Leitgedanken sind, die dieser Kurs dir anbietet. Dass tatsächlich – weil du Geist bist – jeder Gedanke, den du hegst, eine unmittelbare Auswirkung auf dich hat. Und dass alles, was du siehst, nur deine eigenen Gedanken sind.
Wenn du etwas, das du vielleicht als einen „toten Gegenstand“ bezeichnen würdest, wie z.B. ein Glas, ansiehst, dann muss dies eine unmittelbare Auswirkung auf dein Befinden haben. Denn das Bild, das du von diesem Glas gemacht hast – dass es getrennt von dir ist, ein lebloser Gegenstand, der kaputt gehen kann – unterstützt auch das Bild, das du von dir gemacht hast – dass du ein Körper bist, getrennt von anderen Körpern oder Gegenständen und dass du verletzbar und sterblich bist.
Wenn du nun nachspürst, wie sich diese Art zu denken – wie sich so eine Sichtweise – anfühlt, wirst du wahrscheinlich eine gewisse Trostlosigkeit oder Sinnlosigkeit bemerken, wenn nicht sogar eine Depression. Dies sind die Gefühle, die solche Gedanken mit sich bringen. Wenn es dir darüber hinaus bewusst wird, dass du deine ganze Welt mit „toten Dingen“ angefüllt hast, wirst du vielleicht beginnen zu verstehen, warum du nicht wirklich glücklich sein kannst, solange du so denkst und siehst.
Die heutige Übung, dass du z.B. ein Glas oder eine Hand anders sehen willst, ist somit eine Verpflichtung, die du dir selbst gegenüber eingehst: Du gibst damit zumindest einmal zu, dass die Art, wie du jetzt alles siehst – nämlich jedes Ding extra, für sich, abgetrennt – nicht wirklich befriedigend für dich ist. Und du drückst damit deine Bereitschaft aus, diese Art zu sehen aufzugeben, um dich für etwas zu öffnen, das dich mehr befriedigen wird, als alles, was du bisher gesehen hast.
Dein vorrangiges Ziel, die Dinge anders sehen zu wollen, an das du deinen Geist in den heutigen Übungen erinnerst, wird dir etwas bescheren, das du dir jetzt nicht einmal vorstellen kannst:
„…etwas Schönes und Reines und von unendlichem Wert, voller Glück und Hoffnung.“ *)
Ist es nicht den kleinen Aufwand wert, den du heute bereit bist zu geben, um ein solches Ziel zu erreichen?
*) (Ü-I.28.5.2)
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