8. Was ist die wirkliche Welt? – Lektionen 291 – 300

Kommentar

Gleich zu Beginn des Textbuches fasst Jesus den Kurs in zwei einfachen Sätzen zusammen:

„Nichts Wirkliches kann bedroht werden.
Nichts Unwirkliches existiert.“

Der zweite Satz bezieht sich auf die Welt, die du siehst. Nichts davon existiert wirklich. Nichts davon ist wahr.
Doch dies kannst du nicht erfassen, solange du nicht bereit bist, die Vergebung auf allen furchterregenden Anblicken, Geräuschen und Gedanken der Welt, die du siehst, ruhen zu lassen.

Der HEILIGE GEIST verwendet die Zeit dafür, deine Vergebung vollkommen zu machen. ER hat für jeden unglücklichen Gedanken, für alle angstmachenden Anblicke und Geräusche deiner Welt ein Gegenstück bereit – die wirkliche Welt*). Da ist nur Friede, Sicherheit und eine sanfte Freude, die das Licht der Vergebung dir zeigt. Jeglicher Kummer und alles Leiden sind verschwunden. Sie haben einer wundervollen Ruhe Platz gemacht, in welcher der Geist sich seiner wahren Identität schnell wieder bewusst wird.

Bevor die wirkliche Welt in deinem Geiste dämmern kann, ist noch Arbeit zu tun. Denn die unwirkliche Welt muss zuvor noch von dem Geist vergeben werden, der sie machte, um getrennt sein zu können. Zwar ist die Trennung nur ein unmöglicher Traum, doch die Macht des Geistes, der du bist, lässt auch Träume für den Geist wirklich erscheinen, der schlafen und träumen will.
Deine Vergebung ist das Zeichen, dass du nicht mehr schlafen willst. Du willst erwachen und alle Träume hinter dir lassen. Deshalb träumst du noch den letzten Traum – den Traum der Vergebung. Und die wirkliche Welt ist das Zeichen, dass der Traum der Trennung – der Traum von Sünde und Schuld – endlich vorbei ist.

*) Siehe dazu im Textbuch, Kapitel 26, III. Das Grenzland, S.548!
Und auch dieser Text könnte in diesem Zusammenhang für dich hilfreich sein:  „Das Auftauchen der wirklichen Welt“

 

Lektion 291Dies ist ein Tag der Stille und des Friedens.
Heute wollen wir nicht unsere Körperaugen verwenden. Stattdessen lassen wir CHRISTUS durch uns schauen, damit wir erleben können, wie still und friedlich jeder Tag ist, den SEINE Schau uns zeigt.

Lektion 292Ein glücklicher Ausgang aller Dinge ist gewiss.
Die heutige Lektion ist die Grundlage für das Vertrauen, das sich durch das Lernen dieses Kurses entwickelt. Sie drückt außerdem deine Entscheidung aus, dass du in Wahrheit nur den HIMMEL willst – und nichts anderes.

Lektion 293 Alle Angst ist vergangen und nur die Liebe ist da.
In der Gegenwart gibt es nur Liebe. Jede Angst ist nur ein Hinweis darauf, dass eine Vergangenheit gesehen wird, die schon längst vorbei ist.

Lektion 294 Dein Körper ist ein ganz und gar neutrales Ding.
Wer die heutige Übung ganz und gar akzeptieren kann, findet sich unmittelbar im Geiste wieder. Denn dein Körper ist nichts weiter als ein Urteil, das du über dich gefällt hast.

Lektion 295Der HEILIGE GEIST schaut heute durch dich.
In dem Augenblick, in dem wir zulassen, dass der HEILIGE GEIST unsere Augen verwendet, ist die Welt erlöst. Denn SEINE Augen segnen die Welt.

Lektion 296Der HEILIGE GEIST spricht heute durch dich.
Wie still ist doch die Welt, wenn die STIMME des HEILIGEN GEISTES spricht. Und wie still sind wir, wenn wir unsere Stimme dem HEILIGEN GEIST geben.

Lektion 297 Vergebung ist die einzige Gabe, die du gibst.
Heute lernen wir die Formel der Erlösung – dass alles, was wir geben, uns selbst gegeben wird. Also schenken wir an diesem Tag der Welt die Erlösung, weil das einzige, was wir wirklich möchten, unsere Erlösung ist.

Lektion 298 Ich liebe DICH, VATER, und ich liebe DEINEN SOHN.
Dies ist die reine Wahrheit. Und die Vergebung wird alle Dinge entfernen, die noch zwischen der Wahrheit und unserem Annehmen der Wahrheit stehen mögen.

Lektion 299Ewige Heiligkeit weilt in dir.
Wie still und sicher ist unser Geist, wenn er sich an die heutige Lektion erinnert. Wie still und friedlich ist alles, worauf er schaut!

Lektion 300 Nur einen Augenblick dauert diese Welt.
Jeder Augenblick in der Zeit ist eine Gelegenheit, über die Zeit hinauszugehen. Nützen wir heute die Gelegenheiten, die uns jeden Augenblick angeboten werden. Erheben wir uns mit dem heutigen Leitgedanken über die Zeit, um DORT zu sein, WO wir in Wahrheit in Ewigkeit sein müssen.

Anhang
Was der HEILIGE GEIST sieht

Immer wieder wird im Kurs betont, dass die Wahrheit nicht gesehen sondern nur erkannt werden kann. Sie liegt also außerhalb des Bereichs der Wahrnehmung. Dennoch wirst du gebeten, die Schau des HEILIGEN GEISTES anzunehmen.

Vielleicht fragst du dich nun, was denn der HEILIGE GEIST sieht – oder wie ER schaut:
ER sieht keine Unterschiede. ER schaut auf dich und deinen Bruder und sieht den SOHN GOTTES in euch beiden. Alles, was du über dich und über deinen Bruder denkst, sieht ER nicht. Deshalb braucht ER auch nicht zu beurteilen, was du oder was dein Bruder tut. Für IHN seht ihr beide unbeschreiblich schön aus, denn ER schaut nicht auf den Körper. ER sieht das LICHT in euch, DAS jedes KIND GOTTES auszeichnet – und DAS jedem GOTTESKIND bei seiner Erschaffung gegeben wurde.

Zusammengefasst könnte man sagen, ER sieht die wirkliche Welt.

Und was bleibt für dich zu tun?

Du brauchst nicht mehr zu tun, als deine Sicht der Dinge aufzugeben. Du hast dich daran gewöhnt, auf das zu schauen, was dein Bruder tut und auf das, wie er aussieht. Und danach beurteilst du ihn.

Wenn du auf diese Art und Weise schaust, dann bist du blind. Du kannst das LICHT nicht sehen, DAS die Welt erleuchtet. Du schaust auf die Dunkelheit und glaubst, diese wäre dein Schicksal.
Wenn du aber vom HEILIGEN GEIST lernst, worauf du schauen musst, dann wirst du erleben, wie das Licht deiner Vergebung die Welt, auf die du schaust, erleuchtet.

Lerne also vom HEILIGEN GEIST, die wirkliche Welt zu sehen. Sie ist das Ergebnis der Vergebung. Sie ist das, was noch zu sehen bleibt, wenn du deine Sicht aller Dinge endlich aufgegeben hast.

Du tust es nicht

Jeden Augenblick, den du in der Welt der Trennung zu verbringen scheinst, flüstert dir der HEILIGE GEIST ganz sanft zu:

Du tust es nicht.“

Wenn du dies das erste Mal hörst, wirst du vielleicht etwas verwirrt sein. Denn du verstehst noch nicht, was dies bedeuten soll. Vielleicht hältst du es sogar für unsinnig. Vom Standpunkt der Welt aus gesehen, erscheint es auch so.
Es bringt dich aus dem Konzept, wenn du z.B. gerade isst, zu hören, dass du eben gerade dies nicht tust. Oder wenn du gerade irgendwohin gehst oder fährst, dass du dies nicht tust. Wenn du etwas sagst oder schreibst, dass du dies nicht tust. Wenn du dich irgendwie fühlst, dass du dies nicht tust.

Die Aufgabe des HEILIGEN GEISTES ist es aber gerade, dich aus „deinem“ Konzept zu bringen. SEINE Aufgabe ist es, dir SEINE Sichtweise anzubieten – SEINE Schau, DIE allem, was du zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu denken oder zu tun glaubst, völlig widerspricht. Denn SEINE Funktion ist die Vergebung.

Und Vergebung bringt dich „aus dem Konzept“. Vergebung bittet dich ununterbrochen anzuerkennen, dass alles, was du siehst, hörst, fühlst, denkst oder tust – nicht so ist. Vergebung macht für das Ego nie Sinn. Für den HEILIGEN GEIST aber schon.