Für die heutige Lektion ist es nützlich, dir bewusst zu machen, wie sehr dein Geist noch davon überzeugt ist, getrennt zu sein: Sogar wenn du dir vorstellst, außerhalb des Körpers zu sein, siehst du dich immer noch als abgegrenzte Einheit, die sich vom Ganzen unterscheidet. Aus diesem Grunde ändern auch „außerkörperliche Erfahrungen“ nichts Wesentliches an deinem Geisteszustand.
Der heutige Leitgedanke kann besonders leicht missverstanden werden, solange die Überzeugung, dass du ein Körper bist, noch fest in deinem Geiste verwurzelt ist. Erinnere dich deshalb daran, dass es nicht um den Körper geht, wenn du heute übst, dass Krankheit eine Abwehr gegen die Wahrheit ist.
Mache dir bewusst, dass es – wie immer in diesem Kurs – auch beim heutigen Leitgedanken um den Geist geht. Ein Geist, der glaubt, in einem Körper zu wohnen, ist krank. Dieser Glaube, ein Körper zu sein – oder in einem Körper zu wohnen – ist die Krankheit, welche dieser Kurs heilen wird. Dazu ist es notwendig, dass dir klar ist, was der Zweck der Krankheit ist: Ihr Zweck ist es, die Wahrheit zu verbergen, indem ein Teil aus der Ganzheit herausgerissen wird, um daraus ein eigenes „Ganzes“ zu machen, das nun vom „Übrigen“ getrennt ist. Jedes getrennte Teil beweist nun, dass die Trennung tatsächlich vollzogen wurde – und so die EINHEIT für immer verloren ist.
Heute ist es wichtig, dass du einsiehst, dass diese Abwehr gegen die Wahrheit mit Absicht und ganz bewusst gemacht wurde. Zu dem Plan gehörte nämlich auch, dass du dies vergisst. Denn so kannst du glauben, die Trennung, die du erlebst, sei gegen deinen Willen vollzogen worden und du könntest nichts dafür; eine äußere Macht, gegen die du nichts ausrichten kannst, hätte dir dies angetan.
Dies ist nicht so!
Dieser Kurs lehrt dich, dass du die Entscheidung für die Trennung noch einmal überdenken – und dann eine andere Wahl treffen kannst. Denn die Entscheidung für die Krankheit konnte nichts an der Wahrheit verändern. Nur in deinem Erleben hast du den Eindruck, die Trennung hätte tatsächlich stattgefunden, du würdest wirklich in einem Körper leben, von seiner Verletzlichkeit abhängig sein, seine Schmerzen und Krankheiten erleiden müssen und schließlich sterben.
Dies ist nur ein dummer Traum!
Du konntest die Wahrheit nicht verändern. Sie ist immer noch so, wie sie immer war. Und wenn du heute übst, dass Krankheit nur eine Abwehr gegen die Wahrheit ist, dann bedeutet dies, dass du damit die Wahrheit dessen, was du bist, wieder akzeptieren und deinen Geist ganz und gar heilen lassen willst.
Und wenn du bemerkst, dass du immer noch geneigt bist, „nachzuspüren“, wie der Körper sich fühlt, dann denke daran: Er fühlt nichts. Er kennt weder Schmerz noch Lust. „Im Geist ist überhaupt keine Reaktion auf das, was der Körper tut. Seine Nützlichkeit bleibt übrig, sonst nichts.“ (Ü-I.136.17:5)
Wenn du heute richtig übst, wirst du bemerken, dass du ganz leicht das Schlachtfeld der persönlichen, individuellen Schicksale verlassen und dich in die Freiheit erheben kannst, die über dem Schlachtfeld darauf wartet, dass du sie wieder für dich entdeckst.
Die folgenden Texte könnten heute nützlich für dich sein:
Der Körper sollte gar nicht fühlen
Die eigenartige Vorstellung, ein Körper zu sein
Wenn du ein Körper wärest…