In den ersten sechs Lektionen ging es darum, deinen Geist zu lehren, dass alles, was du siehst und denkst – inklusive aller Folgen, die sich für dich daraus zu ergeben scheinen – bedeutungslos ist. Es ist nicht wirklich da. Und die heutige Lektion ist die Erklärung dafür, warum dies so ist.
Wenn du nur die Vergangenheit siehst, dann kann nichts von dem, was du siehst, dich berühren. Es ist einfach nicht da. Bisher dachtest du, etwas wäre deshalb da, weil du es siehst. Heute lernst du, dass alles, was du siehst, nicht da ist, obwohl du es zu sehen meinst. Wenn du heute übst, kannst du erleben, dass du frei bist von allem, was du siehst, weil es JETZT nicht da ist. Du brauchst vor nichts, was du siehst, Angst zu haben, denn – da es bereits vergangen ist – kann es dir JETZT nichts anhaben.
Der heutige Gedanke ist ein erster Schritt zu einer neuen Vorstellung von Zeit. Solche Gedanken können besonders schwer zu glauben sein, da alles, woran du jetzt glaubst, in deiner bisherigen Vorstellung von Zeit wurzelt.*)
Ein Geist, der sich getrennt wähnt, kann das JETZT nicht erfassen. Er glaubt, dass seine vergangenen Erfahrungen ihn sicher machen. Die Gegenwart ist für ihn nur ein unsteter, flüchtiger Augenblick, während sein Augenmerk auf der Vergangenheit ruht, die in seiner Vorstellung deutlich gesehen werden kann und die er immer wieder neu erleben kann. Wenn du diesen Kurs lernen willst, ist es notwendig für dich, deine alte Vorstellung von Zeit aufzugeben.
Erinnere dich auch heute wiederum daran, dass von dir nicht erwartet wird, dass du die vorgeschlagenen Ideen glaubst oder dass du damit übereinstimmst. Das einzige, was von dir erbeten wird, ist, dass du sie einfach anwendest. Mehr ist nicht nötig. Verlange nicht mehr von dir.
Dieser Kurs ist zu dir gekommen, weil du darum gebeten hast. Du hast um neue Ideen, dich, dein Leben, Gott und die Welt betreffend, gebeten. Deshalb hab keine Angst davor, alle deine alten Vorstellungen und Überzeugungen einmal – zum Zwecke der Übung – beiseite zu stellen, damit dein Geist von ihnen frei und für neue Ideen empfänglich ist.
Folgende Texte können in dieser Phase des Lernens besonders hilfreich sein:
Von der Vergangenheit in die Gegenwart
Der Traum von Raum und Zeit
Die falsche Kontinuität