10. Was ist das JÜNGSTE GERICHT? – Lektionen 311 – 320

Kommentar

Jede Wahrnehmung ist Illusion. Auch ihre höchste Form, die berichtigte Wahrnehmung. Doch haben wir gelernt, dass der HEILIGE GEIST alle Illusionen für SEINE Zwecke verwendet. ER nimmt dir also deine Illusionen nicht, sondern ändert nur ihren Zweck.
Du hast die Wahrnehmung benützt, um die Wahrheit zu verbergen. Du hast einfach Teile aus dem Ganzen herausgetrennt und dann versucht, diese vom Ganzen abgetrennten Teile zu beurteilen. So hast du aus allem Illusionen gemacht, denn nichts existiert, abgetrennt vom Ganzen.
Der HEILIGE GEIST geht anders vor. ER nimmt jeden Teil, den du wahrnimmst, und sieht ihn im Zusammenhang mit dem Ganzen, zu dem er gehört. Da ER weiß, dass es nichts gibt, was GOTT nicht erschaffen hat, sieht ER auch in jedem Teil – da es zum Ganzen gehört – nichts anderes.

Dieser Kurs lehrt dich, den Zweck des HEILIGEN GEISTES für alle Wahrnehmung zu teilen. Auf diese Weise führt ER dich in die wirkliche Welt. Diese wird durch das Licht der Vergebung gesehen und ist daher gänzlich frei von Sünde und Schuld. Die Wahrnehmung der wirklichen Welt, das Ziel des HEILIGEN GEISTES, beendet gleichzeitig auch die Notwendigkeit jeder Wahrnehmung. Denn Unterschiede werden zwecklos, wenn du einmal unterscheiden gelernt hast, was wahr ist und was falsch. In der Wahrheit ist jegliche Unterscheidung zwecklos. Also ist auch die Wahrnehmung zwecklos geworden. Nur dein Für-wahr-Halten des Falschen bedurfte einer Korrektur.

Das JÜNGSTE GERICHT, das letzte Urteil über die Welt, ist GOTTES LETZTES URTEIL. Es ist frei von jeder Verurteilung. Es verdammt weder dich noch deine Welt, sondern befreit dich – gemeinsam mit ihr. Nun sind alle deine Irrtümer und alle Wirkungen, die sie zu haben schienen, berichtigt, und der SOHN GOTTES erwacht freudig zu SEINER WIRKLICHKEIT.

Jedesmal wenn du zweifelst, traurig bist oder Probleme und Sorgen dich zu bedrängen scheinen, frage dich einfach ehrlich, ob du möchtest, dass deine Wahrnehmung wahr sein möge – oder ob du stattdessen GOTTES URTEIL über SEINEN SOHN annehmen möchtest.

Wer glaubst du hat wohl eher recht?

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Lektion 311 Du beurteilst alle Dinge so, wie du sie haben möchtest.
Heute möchten wir akzeptieren, dass wir nicht urteilen können. Deshalb möchten wir unsere eigenen Urteile über uns und die Welt zurücknehmen und sie alle durch das URTEIL GOTTES über SEINEN SOHN ersetzen lassen.

Lektion 312 Du siehst alle Dinge so, wie du sie haben möchtest.
Es wäre nur möglich, eine schuldige und verdammte Welt zu sehen, wenn es einen Willen gäbe, der dem WILLEN GOTTES widerspricht. Wenn wir anerkennen, dass dies nicht sein kann, wird die wirkliche Welt ganz natürlich vor unserem geistigen Auge auftauchen. Denn wir möchten nichts anderes sehen.

Lektion 313 Lass jetzt eine neue Wahrnehmung zu mir kommen.
Heute erheben wir uns gemeinsam über die gewohnte Welt, in der wir zu leben meinten – über das Schlachtfeld. Denn nur über dem Schlachtfeld können wir wirklich sehen.*)

Lektion 314 Du suchst eine Zukunft, die anders ist als die Vergangenheit.
Zu bemerken, dass wir immer nur JETZT leben können, bringt uns das Gewahrsein des heiligen Augenblicks. Denn nur in diesem heiligen Augenblick leben wir. Ohne Vergangenheit, und ohne eine vorgestellte Zukunft.
Denn, wie alles Wirkliche, dehnt sich dieser heilige Augenblick in alle Ewigkeit aus.

Lektion 315 Alle Gaben, die deine Brüder geben, gehören dir.
Da Jesus uns die Erlösung gegeben hat, muss sie unser sein. Lassen wir heute zu, dass wir spüren, was dies bedeutet. Lasst uns heute anerkennen, dass wir erlöst sind.

Lektion 316 Alle Gaben, die du deinen Brüdern gibst, sind dein Eigen.
Heute wollen wir anerkennen, dass unser Geist ein Schatzhaus ist, in dem alle Gaben uns gehören. Lasst uns heute unser Schatzhaus betrachten, und uns nicht getrennt davon sehen.

Lektion 317Du folgst dem Weg, der dir bestimmt ist.
Wenn wir unsere Rolle als Erlöser der Welt annehmen, erkennen wir, dass die heutige Lektion ganz exakt beschreibt, was wir tun. Solange wir uns noch als Sklaven der Zeit und des menschlichen Schicksals wähnen, zögern wir nur noch, die einzige Rolle anzunehmen, die GOTTES SOHN auf Erden erfüllen kann.

Lektion 318 In dir sind Mittel und Zweck der Erlösung eins.
Jeder, der in einer Welt lebt, wie wir sie hier erleben, braucht Erlösung. Und die heutige Lektion weist uns darauf hin, WO der Erlöser nur zu finden ist: IN UNS. So wird schließlich jeder, der Erlösung braucht, seinen Erlöser finden: IN SICH SELBST. Denn Erlöser und Erlöster sind eins. Diese Einsicht ist es, die uns letztlich die Erlösung bringt.

Lektion 319 Du bist für die Erlösung der Welt gekommen.
Wie einfach doch die Erlösung der Welt ist, wenn wir uns mit dem HEILIGEN GEIST verbinden: Nichts braucht sich zu ändern. Keine Äußerlichkeiten können den Frieden in uns erschüttern. Wir erleben, dass wir nur all unsere eigenen Überzeugungen beiseite legen brauchen, um den FRIEDEN GOTTES zu erfahren.

Lektion 320 Dein VATER gibt dir alle Gewalt.
Es ist die Vergebung, die uns ermöglicht, uns daran zu erinnern, dass wir jederzeit die Macht haben, uns frei über das Schlachtfeld zu erheben, auf dem wir hier zu leben glauben.*) Wie grenzenlos frei wir doch sind! Wie erfüllt von Freude, Frieden, Liebe und Stärke, die sich von uns aus auf ewig ausdehnt!

*) Siehe dazu Abschnitt IV. des Kapitels 23 im Textbuch ab S. 498 und siehe auch folgenden Text: „Die Ebenen der Vergebung“

Anhang
Vereinigung

Jeder getrennte Geist sehnt sich nach Vereinigung. Dies kannst du sogar in der wahnsinnigen Welt, die du für wirklich hältst, beobachten. Er sucht Partner, er gründet Unionen und Vereine und geht Bündnisse jeglicher Art ein. Genossenschaften und Gesellschaften verschiedenster Art sollen den Einzelnen stärker machen und – das Ziel aller Zusammenschließungen hier – gegen andere schützen und verteidigen. Alle Nationen, Staaten, Völker, Rassen, Stämme, Parteien, Familien sind nichts weiter als das Ergebnis der Sehnsucht nach Vereinigung. Und gleichzeitig die Ab- und Ausgrenzung von allem anderen.

Der getrennte Geist kann nicht anders als immer weitere Trennung zu produzieren. Selbst seine Sehnsucht nach Vereinigung produziert nur weitere Trennung. Wie kann ein Ausweg aus diesem Dilemma gefunden werden?

Ein Geist, der sich als getrennt sieht und erlebt, kann diesen nicht finden. Er kann nur anerkennen lernen, dass sein Gefühl – seine Wahrnehmung der Trennung – falsch ist. Er kann sich nur an den EINEN Geist – den HEILIGEN GEIST – wenden, DER weiß und sieht, dass die Trennung niemals stattgefunden hat und auch niemals stattfinden könnte.

Während der getrennte Geist immer nach außen geschaut – und dort die Vereinigung gesucht hat, weist der HEILIGE GEIST immer nach innen. Denn dort, in jedem einzelnen scheinbar getrennten Geist wohnt immer noch das SELBST, DAS niemals getrennt war. Ist DIESES einmal gefunden – gespürt – gesehen – ist alle Trennung für alle Zeit vorbei:
Die VEREINIGUNG, DIE niemals getrennt werden kann, ist wiedergefunden. Der Geist, der meinte, getrennt zu sein, hat seine wahre IDENTITÄT wiedergefunden.

Nun ist die Sehnsucht gestillt, alles Leiden und aller Kummer, aller Mangel und alle Not hat ein Ende:
GOTTES SOHN ist wiederhergestellt in SEINER Herrlichkeit. Die EINHEIT aller SÖHNE mit dem VATER im HEILIGEN GEIST lässt die Welt verschwinden und die Wahrnehmung überhaupt enden.