Der heutige Leitgedanke ist für einen geschulten Geist eine einfache Tatsache. Dasselbe gilt für den ganzen Kurs – für alle Lektionen des Übungsbuches, alle Kapitel des Textbuches, alle Erklärungen im Handbuch und in den Ergänzungen. Jede der mehr als 1300 Seiten ist für einen geschulten Geist so einfach, so vernünftig und logisch, wie du verstehen kannst, dass 1+1 = 2 ist. Doch ist diese einfache Rechnung für ein kleines Kind, das noch nie etwas von Zahlen gehört hat und daher auch nicht begreifen kann, wie diese zusammenhängen, unmöglich zu begreifen. Erklärst du sie ihm aber z.B. mit Hilfe von Bauklötzen, dann wird es sie schnell erfassen.
Einen ungeschulten Geist kann man gut mit einem kleinen Kind vergleichen. Er kann das, was für jeden geschulten Geist ganz einfach und natürlich ist, nicht begreifen. Doch lernt jedes kleine Kind gerne. Und mit einem anschaulichen, altersgemäßen didaktischen Material wird es schnell und mit Freude das erlernen, was ihm ohne solches vielleicht schwer fällt.
Deshalb sind diese Kommentare gekommen. Deshalb verwenden wir anschauliche Bilder, die das Abstrakte so konkret wie nötig machen, damit das Lernen leicht fällt und Freude macht.
In der heutigen Lektion wird erstmals etwas ins Spiel gebracht, was jeden Geist auszeichnet – die Vernunft. Doch um Zugang zu dieser Vernunft zu bekommen, ist es möglicherweise hilfreich, ein Bild, ein konkretes Material zu verwenden, das mehr sagt als tausend Worte: Stell dir zwei kreisrunde Scheiben vor – vielleicht hast du sogar Lust, sie aus färbigem Papier auszuschneiden – eine helle, gelbe, strahlende und eine schwarze. Lege nun diese beiden gleich großen Scheiben übereinander. Die schwarze auf die gelbe.
Was siehst du?
Du siehst nur die schwarze! Die gelbe Scheibe ist für dich unsichtbar. Dennoch weißt du, dass sie da ist. Unter der schwarzen verborgen – doch sie ist da.
In der heutigen Lektion wird nochmals deutlich gemacht, dass dein Geist nur aus zwei Teilen besteht. Du kannst dir dies etwa so vorstellen, wie es sich mit unseren beiden Scheiben verhält: Die gelbe Scheibe, die den HEILIGEN GEIST repräsentiert, ist praktisch völlig aus deinem Gesichtsfeld verschwunden, weil sie von der schwarzen, die für das Ego steht, überdeckt wird. In deinen Übungszeiten muss deshalb die schwarze Scheibe ein wenig zur Seite weichen – damit die Vernunft, die nur von der gelben Scheibe herkommt, deutlich zutage treten kann. Du wirst es bemerken, wenn die Vernunft hervorlugt.
Die heutige Lektion betont den Zusammenhang zwischen deinem Glück und deiner Funktion: Dein Glück und deine Funktion sind eins. In deiner längeren Übungszeit möchtest du heute begreifen, dass dein Glück und deine Funktion tatsächlich eins sind. Und dies ist so einfach zu begreifen, wie du begreifst, dass 1+1 = 2 ist:
1. Prämisse: 1 oder – GOTT gibt dir nur Glück.
2. Prämisse: + 1 oder – ER hat dir deine Funktion gegeben.
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Ergebnis: = 2 oder – Deshalb muss deine Funktion Glück sein.
zu 1) GOTT gibt dir nur Glück. ER gibt es dir jetzt und immer. ER hat es dir nicht irgendwann einmal gegeben und du hast es verloren. ER gibt es dir ununterbrochen. Die gelbe Scheibe repräsentiert dieses Glück, das GOTT dir gibt, ob du es nun bemerkst oder nicht. Es ist da. Fühle es. Spüre es. Wisse einfach, dass es da ist.
zu +1) Das Talent eines Menschen, der als Geigenspieler geboren wird, macht sich erst bemerkbar, wenn er beginnt, Geige zu spielen. Versucht er dagegen ein Dichter zu sein oder bemüht sich, ein Profisportler zu werden, dann wird niemand – ihn selbst eingeschlossen – sein wahres Talent bemerken.
Deine Funktion ist es, glücklich zu sein. GOTT hat dir dieses „Talent“ gegeben. Versucht du etwas anderes, wirst du nicht bemerken, was du wirklich gut kannst.
zu =2) Die Schlussfolgerung, die sich aus diesen beiden Gedanken ganz natürlich und logisch ergibt, ist, dass deine Funktion Glück sein muss. Das wird deine Vernunft dir sagen. Und wenn du auf sie hörst, wirst du das Glück zu spüren beginnen, das deine einzige Funktion ist.
Die Arbeit, die hier für dich zu tun ist, können vielleicht auch unsere beiden Scheiben deutlicher veranschaulichen: Jede deiner Bemühungen in Richtung Vergebung macht sozusagen ein kleines Loch in die schwarze Scheibe – und die helle, leuchtende, gelbe Scheibe blitzt darunter hervor. Daher kommen die kleinen Blitze – die kurzen Glücksgefühle, die klaren Momente, die „heiligen Augenblicke“ – die du vielleicht bei deiner bisherigen Arbeit mit dem Kurs schon erlebt hast. Noch traust du dich vielleicht nicht, die schwarze Scheibe einfach beiseite zu schieben. Doch wirst du mutiger werden. Deine Motivation wird wachsen. Deine Vergebungsbereitschaft wird stärker werden, weil die Sehnsucht nach den kleinen Blitzen durch nichts, was dir die schwarze Scheibe anbietet, befriedigt werden kann.
Übe heute mit Freude. Übe dich heute im Glücklich-Sein. Das ist, was du wirklich gut kannst. Das ist die einzig wahre Funktion, die du hier erfüllen kannst.
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