Lektion 5 – Du regst dich nie aus dem Grund auf, den du meinst

Im Laufe jeden Tages, den du meinst, hier auf Erden zu verbringen, wirst du wahrscheinlich eine gewisse Anzahl an Aufregungen erleben. Sie können sich in vielerlei Formen zeigen, und für jede Form der Aufregung wirst du auch eine Quelle parat haben, welche diese – deiner Meinung nach – erzeugt hat bzw. welche verantwortlich ist für deine Aufregung. Du bist also in den meisten Fällen davon überzeugt, den Grund für deine Aufregung zu kennen. Das ist jedoch nicht so!

Könntest du die heutige Idee vorbehaltlos annehmen, wären Aufregungen in jeder Form für dich für immer vorbei. Denn du hast immer einen Grund, warum du dich aufregst – und natürlich glaubst du, dass dieser Grund deine Aufregung rechtfertigt. Doch ist dies ein Irrtum, und wenn du heute übst, gibst du deinem Geist die Gelegenheit, die ersten Schritte zu tun, welche diesen Irrtum aufheben werden.

Vielleicht fällt es dir heute schwerer als bei den bisherigen Lektionen, den Gedanken vorbehaltlos auf alle Quellen der Aufregung anzuwenden, und auch alle Formen, in denen du die Aufregung wahrnimmst, völlig unterschiedslos zu üben.
Dies ist deshalb so, weil es noch ungewohnt*) für dich ist, kleine und große, oberflächliche und tiefgreifende Dinge so zu behandeln, als ob sie gleich wären. Der Zweck all dieser Übungen ist, dass du dies lernst. Deshalb wirst du auch gebeten, dich – so gut es geht – daran zu halten.

Es kann leicht sein, dass dich die heutige Idee selbst aufregt! Wenn du diese Quelle der Aufregung bemerkst, beziehe sie in deine heutigen Übungen ein. Außerdem könnte es helfen, wenn du dich daran erinnerst, warum du diesen Kurs machst:
Du bist nicht glücklich, und es ist dein Denken, das dich unglücklich macht. In diesem Kurs lernst du, dein Denken zu ändern. Du lernst, dich einem Denksystem anzuschließen, das dich glücklich machen wird. Doch dazu ist es nötig, dein bisheriges Denken – zumindest für die Zeit, die du den täglichen Übungen widmest – hintanzustellen.

Jedes Mal, wenn du bemerkst, dass die Leitgedanken dieses Übungsbuches deine Überzeugungen anzugreifen scheinen, frage dich, was dich glücklicher machen würde: Wenn deine Überzeugungen wahr wären – oder die hier vorgestellten Ideen? Wenn du lieber deine Überzeugungen behalten möchtest, dann vergiss diesen Kurs. Wenn aber nicht, dann lass dich auf die Ideen ein, die er dir anbietet!

 

*)Es ist nicht einfach, seine Denkgewohnheiten zu ändern. Die ganze Textsammlung „Änderung im Denken“ könnte dabei hilfreich sein.