Lektion 30 – GOTT ist in allem, was du siehst, weil GOTT in deinem Geist ist.

Der gestrige Gedanke hat dich vielleicht verwirrt, wenn du ihn nicht einfach nur geübt, sondern auch versucht hast, dahinterzukommen, was er eigentlich wirklich bedeutet. Eine solche Vorgangsweise bringt immer Verwirrung. Denn du versuchst mit dem Ego zu verstehen, was der HEILIGE GEIST sagt. Und das kann nicht klappen.

Du wirst dir in Zukunft viel Mühe und Frustration ersparen, wenn du die Übungen für den jeweiligen Tag einfach in der vorgeschlagenen Form übst und dich nicht allzu sehr darum kümmerst, ob du auch tatsächlich verstehst, was damit gemeint ist oder dich fragst, ob wahr sein kann, was du da übst. Denn dies sind die Versuche, die das Ego – der Grund, warum du überhaupt diesen Kurs brauchst – anstellt, um den Kurs zu lernen. Und das kann nur verwirren.

Gehe also mit den Übungen eher in der Weise um, dass du zwar beobachtest, was in dir vorgeht – wie z.B. dass du den Gedanken für den Tag für Unsinn hältst, dass du nicht wirklich verstehst, was damit gemeint ist, dass du dich unbehaglich fühlst etc. – aber dich nicht weiter darum kümmerst. Vertraue eher darauf, dass sich zu gegebener Zeit alles klären wird. Die Klärung kommt nämlich vom HEILIGEN GEIST, nicht von deiner Bemühung darum. Sie kommt ganz mühelos.

Der heutige Leitgedanke erklärt, warum GOTT in allem ist, was du siehst: Weil GOTT in deinem Geist ist!

Was du bisher als „Sehen“ bezeichnet hast, kann man eher „Projizieren“ nennen. Du versuchst die Dinge, die du nicht magst, dadurch loszuwerden, dass du sie „außen“ siehst. So denkst du, kannst du dich deiner Probleme entledigen. Was du allerdings damit nur erreichst, ist, dass du die Probleme nun nicht mehr selbst lösen kannst, weil du der Meinung bist, es seien gar nicht „deine“ Probleme. Deine Situation hat sich durch diese Art „Sehen“ also nicht verbessert, sondern eher verschlechtert: Du bist von dem „Außen“ – der Welt – abhängig geworden. Deine eigene Projektion scheint nun über dich zu gebieten.

In den Lektionen dieses Übungsbuches wirst du immer wieder daran erinnert, dass du Geist bist. Und heute wollen wir noch etwas bedenken, was dir bisher vielleicht entgangen ist: Eine unabdingbare Eigenschaft des Geistes ist, dass Geister nicht getrennt sein können. Die Vorstellung eines „getrennten Geistes“ stellt also einen Widerspruch dar, der tatsächlich unmöglich ist. Vielleicht ist dir nun etwas zugänglicher, was der heutige Leitgedanke bedeutet:
Wenn GOTT Geist ist – und du auch – dann müsst ihr denselben Geist teilen, denn Geister können nicht getrennt sein.

Der heutige Leitgedanke führt somit eine andere Art von „Projektion“ ein: Du wirst gebeten, in der Welt das zu sehen, was in deinem Geist ist. Und wenn GOTT in deinem Geist ist, dann muss ER auch in allem sein, was du siehst – denn ER ist nicht getrennt von dir.

Du wirst heute auch angeleitet, eher wie ein Geist zu agieren statt wie ein Körper: In die Übungen sollen nämlich nicht nur die Dinge eingeschlossen werden, welche die körperlichen Augen gerade erblicken, sondern ebenso alles, woran du gerade denkst. Dadurch lernst du, dass diese neue Art zu sehen nicht mehr auf Konzepte wie „nah“ oder „fern“, „vergangen, gegenwärtig oder zukünftig“ angewiesen ist. Alles ist in gleicher Weise in deinem Geist.

Und da GOTT in deinem Geist ist, wird in der wirklichen Schau SEINE GEGENWART auf alles ausgedehnt, was du vorher deine Welt, deine Gedanken und deine Gefühle genannt hast.

Du verbindest dich also eher mit allem – du beziehst alles ein – statt dich davon zu trennen.

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