2. Die zwei unterschiedlichen Zwecke der Welt

Für jene, welche nicht vergeben wollen, ist die Welt der Beweis dafür, dass die Schuld und die Sünden, an die sie glauben wollen, wirklich sind.
Sie glauben, als Körper in einer Welt der Körper zu leben, in der es Gutes und Böses gibt. Sie sind der Meinung, es fehle ihnen etwas und sie litten Mangel. Deshalb soll die Welt ihnen das geben, woran es ihnen mangelt, und da sie dazu nicht in der Lage ist, wird sie dafür verurteilt.

Jene jedoch, welche vergeben lernen wollen, sehen in der Welt einen völlig anderen Zweck. Sie zeigt ihnen nämlich, was es noch alles zu vergeben gibt. Und sie gewöhnen sich mehr und mehr daran, dass sie Geist sind, in einer Welt des Geistes. So lernen sie, immer öfter die Bilder von einer Welt der Körper, so wie auch alles, was dort geschieht, als nicht wirklich zu beurteilen.
Sie lernen, dass die Vergebung von ETWAS kommt, DAS in ihnen ist. Und sie stellen deshalb immer weniger Forderungen an die Welt, sondern sehen ihre einzige Funktion darin, ihr zu vergeben.

Sowohl jene, die nicht vergeben wollen, als auch diejenigen, die zu vergeben lernen, haben noch mit den zum Teil sehr erschreckenden Bildern der Welt zu tun. Die ersteren können diese Bilder nur verdrängen, da sie sie für wirklich halten. Und was wirklich ist,  kann nicht ungeschehen gemacht werden, es kann nur verdrängt werden. Ihre einzige Hoffnung liegt deshalb darin, dass diese Bilder nicht für sie persönlich wahr werden mögen.

Jene, die vergeben lernen, erleben bei ihren anfänglichen Bemühungen oft, dass die Bilder der Welt nicht etwa schöner werden, sondern eher sogar noch erschreckender. Doch bald verstehen sie immer besser, dass auch die schrecklichsten Bilder ihnen nichts anhaben können – einfach deshalb, weil sie nicht wahr sind.
Und so nimmt ihre Angst allmählich ab. Gleichzeitig wird ihr Vertrauen in eine Wirklichkeit immer größer, die sie zwar nicht sehen können, von DER sie aber inzwischen wissen, dass SIE wirklich da ist. Und mit wachsendem Vertrauen kehrt immer mehr Ruhe und Frieden in ihren Geist ein.

Und schließlich kommt für alle, die sich darum bemühen, die Vergebung zu lernen, der Zeitpunkt, von dem an die Bilder der Welt jegliche Anziehungskraft für sie verlieren. Sie haben begonnen, der WIRKLICHKEIT, DIE sie zuvor nur erahnen konnten, immer mehr gewahr zu sein und sich in allem voll und ganz auf sie zu verlassen. Für sie ist dies das Zeichen, dass sie der Welt schließlich vergeben haben.
Die Zeit, die sie jetzt noch hier verbringen, verwenden sie nur mehr dazu, diese WIRKLICHKEIT für die Brüder, die ihnen geschickt werden, erkennbar zu machen.

Sie wissen, dass sie auf dem richtigen Weg sind – und sie spüren, dass sie nicht allein sind.
 Sie haben das LICHT gefunden, DAS ihren Geist erleuchtet. ES ist in ihnen, und nun verwenden sie ES dafür, SEINE Strahlen über alle Welt auszudehnen:

Wie deutlich ist dieses LICHT in allen und allem für jene zu sehen,
welche ES in sich gefunden haben.
Und die Vergebung war es, die ihnen gezeigt hat, wo ES ist.