31. Wo die wahre Freude herkommt

Wenn wir in dem Glauben verhaftet sind, dass wir auf der Erde und in einem Körper leben, versuchen wir Freude über unsere Sinne zu beziehen. Wir ahnen noch nicht, dass die Freude, die wir in Wahrheit suchen, eine ganz andere Quelle hat.

In der Praxis wollen wir Freude in der Hauptsache aus unserer Umwelt über Augen, Ohren, Geschmack, Geruch und Berührung beziehen. Es sieht für uns so aus, als ob in der Sinnesempfindung selbst die Freude, die Lust läge. Und für eine Zeitlang mögen wir auch recht gut damit leben.

Doch hält die Freude meist nicht lange an. Wir müssen uns auf die Suche nach neuen Freudenspendern machen, mit denen es uns aber ebenso ergeht.
Früher oder später macht sich eine gewisse Resignation in uns breit, wenn wir immer und immer wieder erleben, dass keine unserer Freuden anhaltend ist – ja dass sie sich sogar manchmal in Schmerz verwandeln.
Jetzt müssen wir der Wahrheit ins Auge sehen: Wir haben versucht, die Freude dort zu finden, wo sie nicht ist – und dies hat uns Schmerzen eingebracht.

Im Kurs wiederholt Jesus immer wieder eindringlich, dass unsere Suche vergeblich sein wird, solange sie nach außen gerichtet ist. Und das Ziel des Kurses ist es, uns zu lehren, wie wir dem Teufelskreis der falschen Suche entrinnen können:

Suche nicht außerhalb von dir! Und da du reiner Geist bist,
kannst du die wahre Freude auch nur über deinen Geist beziehen.

In der Praxis bedeutet dies, dass wir beginnen, den HEILIGEN GEIST als unseren Ratgeber und Helfer zu akzeptieren, DER nun darauf achten wird, dass wir auch finden, was wir so sehr ersehnen.
ER wird für uns nun DERJENIGE sein, DER uns die wahre Freude vermittelt, nicht mehr der Körper. ER wird uns helfen, bereit zu werden, all unsere körperlichen Abhängigkeiten einmal anzuerkennen, um sie dann aufgeben zu können.
Dies ist eine Arbeit, die wir niemals alleine schaffen können. Doch mit SEINER Hilfe ist unser Erfolg sicher.

Aber täuschen wir uns nicht darin, wie SEINE Hilfe aussieht! Vielleicht erwarten wir von IHM weiterhin nur, dass ER uns unsere vermeintlichen Freuden erfüllt. Das wird ER nicht tun, denn ER weiß, dass sie uns nur Schmerzen bringen würden.
SEINE Hilfe jedoch befreit uns von unseren Abhängigkeiten und sucht nicht, sie aufrecht zu erhalten.
Und wenn wir uns einmal von all unseren körperlichen Abhängigkeiten frei fühlen, dann finden wir endlich die wahre Freude:

Sie taucht dann auf, wenn wir spüren, dass wir von aller Abhängigkeit frei sind.

Und dieses Erlebnis von Freiheit lässt uns aufhören, weiterhin nach der Befriedigung unserer körperbezogenen Wünsche zu streben.
Das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Berühren sind deswegen nicht verschwunden, aber wir lassen uns ab jetzt vom HEILIGEN GEIST geben, was für uns richtig ist, und sind damit zufrieden – welch eine Freude!

Eines aber ist verschwunden – der Schmerz. Und er kommt auch nicht wieder, außer wir vergessen, wo die wahre Freude zu finden ist.