36. Abschied von Leid und Schmerz

Unser Mit-Leid hilft niemandem. Unser Mit-Gefühl aber lässt uns zu Erlösern werden.

Als Jesus in den HIMMEL auffuhr – hat ER uns da allein in der Welt zurückgelassen? Wohl kaum. Der Kurs weist deutlich darauf hin, dass niemand allein geheilt wird. Nur in Krankheit, Elend und Not können wir allein sein, abgetrennt von allen anderen. Doch Heilung ist eine gemeinsame Sache. Dies ist, was der Kurs uns lehren möchte.

Wenn wir die Welt mit unseren normalen Augen sehen, uns gut fühlen, alles für uns in Ordnung ist – was denken wir dann, wenn wir kranke, gebrechliche, arme, reiche, alte, junge, schöne oder hässliche Körper sehen? Wenn wir erleben, dass jemand im Lotto gewinnt oder jemand anderer sein ganzes Hab und Gut verliert? Wenn wir erleben, dass ein Mensch geboren wird, ein anderer stirbt? Kommt es uns nie in den Sinn, dass dies alles einfach nur nicht wahr sein könnte?

Nein, wir hoffen einfach, dass uns nur die „guten“ Dinge zufallen. Gegen die „schlechten“ hoffen wir uns absichern zu können. Aber wir können es nicht, und das wissen wir auch. Und trotzdem tun wir es die ganze Zeit. Die ganze Zeit über sind wir fast ausnahmslos damit beschäftigt, uns gegen „das Schicksal“, gegen das scheinbar „Unabwendbare“ abzusichern. Es hat nie funktioniert und es wird nie funktionieren. Der einfache Ausweg aus dem Dilemma, nämlich die Überlegung, dass diese Welt nicht wirklich sein könnte, erscheint uns zu abstrus, zu wahnsinnig – einfach zu unglaubwürdig.

Und doch gibt es EINEN, DER das ganze Welttheater durchschaut hat, DER uns diesen einfachen Ausweg sogar vorgelebt hat: Jesus hat – obwohl ER noch in einem Körper war – durchschaut, dass diese ganze Welt, die sich den körperlichen Augen bietet, eine Scheinwelt ist. Dass es gar nicht möglich ist, dass sie wirklich existiert. Denn wie könnte, wenn es einen liebenden VATER gibt, eine solche Welt existieren? Sie muss also falsch sein. Nur der HIMMEL kann wahr sein. Also wusste ER, dass ER nicht von dieser Welt ist. In dem Augenblick, in dem ER dies erkannte, erkannte ER auch, dass dies ebenso für alle SEINE Brüder – SEINE Mitmenschen – gelten musste.

ER begann uns also zu zeigen, dass die Gesetze, die hier zu gelten scheinen, nur gelten, wenn wir daran glauben. Sie können jederzeit aufgehoben werden; ER ging übers Wasser, verwandelte Wasser in Wein, heilte unheilbar Kranke und weckte Tote auf. Alles Wunder für diejenigen, die an diese Welt und ihre Gesetze glauben – doch ganz natürlich für alle, die an den HIMMEL glauben, an den liebenden VATER, DER immer darauf schaut, dass SEINEM SOHN auch nicht ein Haar gekrümmt wird. Und schließlich lehrte ER uns auch noch die drastischste Lektion, nämlich, dass nichts geschieht, wenn Körper verletzt und getötet werden, indem ER starb und wiederauferstand.

ER tat dies nicht, damit wir IHN anbeten – ER tat es nur, um uns ein Beispiel zu geben, dass wir nicht „aus Fleisch und Blut“ sind, sondern Geist, der unverletzbar, unsterblich und ewig ist. ER tat dies, damit wir den Mut aufbringen, eine andere Welt zu erblicken und anderen Gesetzen zu dienen. Vor allem aber tat ER dies, um alle SEINE Brüder – uns alle – aufzufordern, es IHM gleichzutun.
Und so sind wir jetzt an der Reihe:

Alle, die SEINEN Kurs kennen, werden es IHM gleichtun.
Wir alle werden unsere Auferstehung und Himmelfahrt erleben.

Doch aus der Sicht der Welt bleibt dies so fragwürdig, wie es Jesu Auferstehung und Himmelfahrt für all jene immer geblieben ist, die nicht daran glauben können, weil sie es nicht mit eigenen Augen gesehen haben. Von der anderen Seite jedoch sieht alles ganz anders aus: Wir erleben, dass die ganze Welt mit uns aufersteht und mit uns im HIMMEL erwacht – niemand bleibt hier zurück!
Und dies ist die Formel, damit all dies JETZT geschehen kann:

„Ich möchte alle meine eigenen Gedanken jetzt aufgeben
und mich dem anschließen, was der HEILIGE GEIST stattdessen denkt.“

Und dann gehen wir wieder durch die Welt – aber diesmal gehen wir nicht allein, und wir schauen auf keine „anderen“. Wir haben nun keinen einzigen Gedanken mehr für das, wie „wir“ uns fühlen im Gegensatz zu den „anderen“, ob für „uns“ alles in Ordnung ist, während es für „andere“ gar nicht in Ordnung ist. Wir sehen vielleicht noch immer kranke, gebrechliche, arme, reiche, alte, junge, schöne oder hässliche Körper. Immer noch gewinnt einer im Lotto, ein anderer verliert durch eine Katastrophe sein Hab und Gut. Auch sehen wir noch, dass ein Körper geboren wird, ein anderer stirbt. – Und dennoch ist es ganz anders!

Wir denken uns jetzt nämlich nichts dazu, sondern wir bitten den HEILIGEN GEIST um SEINE Gedanken, damit wir uns ihnen anschließen können:

ER kennt nur EINEN – ER kennt nur den SOHN GOTTES.
ER sieht niemand und nichts anderes!

Wir schauen nun mit IHM – und siehe da, die Welt, die wir vorher zu sehen glaubten, ist nicht mehr. Eine ganz andere Welt tut sich vor unseren Augen auf: eine Welt voll Licht und Liebe! Nichts ist verloren gegangen – außer Schmerzen und Leid, Elend und Not, Angst und Verzweiflung.

Unser Geist ist nun geheilt, und wir schauen voll Freude und Liebe auf unsere Brüder, die geheilt sind mit uns.
Das Unausweichliche ist geschehen. Aber wir sind nicht gestorben, sondern einfach nur wieder zum Leben erwacht.

Die ganze „unerbittliche“ Illusion einer von GOTT getrennten Welt hat sich im Lichte der Wahrheit aufgelöst, und wir können endlich die „wirkliche Welt“ erblicken, die alle und alles willkommen heißt und nichts und niemanden ausschließt!