32. Die neue Dimension

Dich für das LICHT zu entscheiden fällt leicht, wenn du ES einmal gesehen hast.

Du denkst vielleicht, wenn du den Kurs gelernt hast, wirst du keine hässlichen und grausamen Bilder mehr sehen. Du meinst, dann würdest du keine Gefühle mehr empfinden, die so schrecklich sind, dass du lieber sterben möchtest, als mit ihnen zu leben. Du stellst dir vor, dann würdest du selig in himmlischen Gefilden wandeln, ohne mehr von den wahnsinnigen Bildern und Gefühlen behelligt zu werden, die dich jetzt noch zu quälen scheinen. Es ist nicht so!

Gerade die Vorstellungen, wie es sein müsste, wenn du den Kurs gelernt haben wirst, hindern dich daran wahrzunehmen, wie nahe du schon dem Ende des Lernens bist.

Den Kurs gelernt zu haben bedeutet nur, dass du gelernt hast zu unterscheiden, was wahr ist – und was falsch. Was wirklich ist – und was jeder Realität entbehrt.
 Nicht mehr! Und das genügt.
 Wenn sich Dinge fast gleichen, ist die Unterscheidung schwierig. Doch Dunkelheit vom Licht zu unterscheiden ist wahrlich einfach!
 Bisher hast du nur zwischen Graden der Dunkelheit unterschieden. Du bist in der gewohnten Dimension geblieben.

Der HEILIGE GEIST bemüht SICH redlich, dir die Unterscheidung zu erleichtern:
 Nehmen wir an, du bist an einem trüben, wolkenverhangenen, regnerischen Tag im Großstadtgetriebe unterwegs. Die Menschen hasten an dir vorbei; mürrische, ärgerliche, verzerrte Gesichter begegnen dir. Eine fast unerträgliche Trostlosigkeit liegt über allem.

Beim Anblick dieser Bilder kann es dir so schwer ums Herz werden, dass du sogar zu hoffnungslos zum Weinen bist.
 Selbst die Erinnerung an den Kurs kann in so einem Zustand möglicherweise kaum Trost für dich bringen. Da klingt schon eher die Saite in dir an, dass du dich mit dem Kursziel wohl auf ein hoffnungsloses Unterfangen eingelassen hast. Und dabei hast du gerade an diesem Tag geübt: „In SEINE GEGENWART möchte ich jetzt eingehen.“
 *)
Du hast große Hoffnung in diese Lektion gesetzt – und nun dieser Tag. Verzweifelt übst du dennoch, auch in dieser aussichtslosen Situation.

Und auf einmal – über der ganzen Szenerie der Dunkelheit –
ein helles LICHT, in DEM du dich seltsamerweise zu empfinden glaubst!

Du bemerkst, dass du mit all dieser Dunkelheit nichts zu tun hast – ebenso wenig wie alle anderen, die sich dort bewegen. Du spürst plötzlich unendliches Mitgefühl für alle, die dort in dieser dunklen Welt umherhasten – dich mit eingeschlossen.

Es wird dir klar, dass dort ein Entkommen unmöglich scheint. Doch gleichzeitig erlebst du dich in diesem LICHT – alle Probleme, alle Aussichtslosigkeit und Hoffnungslosigkeit ist von dir abgefallen. Eine wundervolle Leichtigkeit erfüllt dich und lässt dich die dunkle Welt völlig vergessen:

Du bist in einer neuen Dimension!

Die ganze Bemühung, die ganze Arbeit über all die vielen Jahre, die dir oft so sinnlos erschienen war, dich scheinbar unglücklicher gemacht hatte als du vorher – ohne Kurs – gewesen warst, hat sich schließlich doch gelohnt.

Dieser kurze Augenblick – dieser Hauch vom HIMMEL – war tatsächlich alle Mühe wert!

Nun kannst du deinen Weg mit einem viel tieferen Verständnis fortsetzen. Dein Üben nimmt von diesem Tage an eine aufrichtige Hingabe an.

 

 *) Sehr gut zum Nachlesen: Lektion 157, Übungsbuch S 296 – 297.