Wahrnehmung

Wahrnehmung und Wunder

„Ein Wunder ist eine Berichtigung. Weder erschafft es, noch verändert es tatsächlich überhaupt. Es schaut lediglich auf die Verwüstung und erinnert den Geist daran, dass falsch ist, was er sieht …
Ein Wunder kehrt die Wahrnehmung, die vordem auf dem Kopf stand, um … Jetzt steht die Wahrnehmung der Wahrheit offen. Jetzt wird die Vergebung als gerechtfertigt gesehen …
Das Wunder wird zuerst durch Glauben angenommen, weil darum bitten implizit besagt, dass der Geist vorbereitet worden ist, sich das vorzustellen, was er nicht sehen kann und nicht versteht. Doch wird der Glaube seine Zeugen bringen, um zu zeigen, dass das, worauf er beruhte, auch wirklich da ist …“  
(Aus dem Übungsbuch, Teil II, S. 474, 13. Was ist ein Wunder?)

Wundere dich also nicht,
wenn du auf Verwüstung, Elend und Wahnsinn schaust,
und hab keine Angst.

Erinnere dich nur, dass das, was du siehst, nicht die Wahrheit ist.
Dass du dich erinnerst, ist schon das Wunder.
Dass du dich erinnerst, ist schon die Vergebung.


Wahrnehmung und Vergebung

„Die Wahrnehmung ist ein Spiegel, keine Tatsache.
Und das, worauf ich schaue, ist mein Geisteszustand,
der sich außen spiegelt.“  
(Aus dem Übungsbuch, Lektion 304, S. 452)

Wenn ich also auf eine kranke Welt schaue,
ist nur mein Geist krank.
Doch wenn ich bereit bin, anzuerkennen,
dass die Welt keine Tatsache ist,
gesundet mein Geist wieder –
denn ich habe der Welt vergeben.


Wahrnehmung und Erkenntnis

Wahrnehmung ist, wenn du glaubst,
der Film, den du dir gerade anschaust, wäre wahr.

Erkenntnis bedeutet einfach, dass du erkennst,
dass es nur ein Film ist, den du dir da anschaust.


Was du siehst

Achte darauf, wie du das beurteilst, was du siehst.
Denn es ist dein Urteil über dich selbst.

Deshalb ist es hilfreich zu wissen,
dass GOTT dir jeden, dem du begegnest, gesandt hat.

Erinnere dich daran, bevor du dein Urteil auf ihn loslässt.
Lass dich nicht von seinem Äußeren oder seinem Verhalten täuschen.

Du wirst entweder mit ihm verdammt sein oder erlöst –
je nach dem, wie du beurteilst, was du siehst.


Wann du wirklich siehst

Wenn du mit des Körpers Augen schaust, wirst du nur Körper sehen. Du wirst darauf schauen, wie sich Körper verhalten, was sie tun oder nicht tun. Einiges, was sie tun, wird dir gefallen, anderes wirst du nicht mögen oder sogar verurteilen.

All dies bedeutet nur, dass du nicht siehst.

Ein Geist ist kein Körper – und du bist Geist. Du bist Teil des EINEN GEISTES, DER wir alle sind. Und als solcher kannst du alle Dinge in der Welt der Körper für die Zwecke des EINEN GEISTES benützen. Für den EINEN GEIST gibt es nichts anderes als SICH SELBST. Folglich schaut ER immer nur auf SEIN SELBST. Kann ER DIESES in einem Körper sehen?
Fürwahr: Nein!

Doch ist der Körper kein Hindernis für IHN. ER sieht einfach durch ihn hindurch und schaut auf das Licht, das auch dort zu sehen ist, wo vorher ein Körper zu sein schien.

Lerne du von dem EINEN GEIST. Bringe IHM alles, was du zu sehen meinst, und schau mit IHM noch einmal darauf. Die ganze Lieblichkeit des HIMMELS liegt in SEINER Schau. Dies ist der Vorgang der Vergebung: Nimm alles, was du mit den Körperaugen gesehen hast und überbringe es IHM. Denn nur SEIN Licht lässt dich fürwahr sehen!

Oder – mit anderen Worten:
Jedes Mal, wenn du darauf schaust, was dein Bruder tut, möchtest du nicht sehen, was er in Wahrheit ist.


Ausschau halten

Der nach Sünden Ausschau hält,
braucht sich nicht zu wundern,
dass sein Wille ihm gewährt wird.

Er könnte ja auch nach Frieden Ausschau halten –
und auch dieser würde ihm gewährt werden.


Viel Lärm um nichts

Wie sehr das Ego sich auch bemühen mag, durch Lärm und Schreien deine Aufmerksamkeit zu erregen –
du brauchst dich davon nicht täuschen zu lassen.

Du brauchst nur zu wissen, dass es gar nicht da sein kann, und der ganze Lärm und das Schreien werden verebben.
Denn es ist nur viel Lärm um nichts.


Vergebung und Spiegel

Die Vergebung anerkennt die Bilder, die du siehst, nicht als die Wahrheit.
Sie erkennt, dass weder dein Bruder noch du etwas damit zu tun haben.

Sie schaut nur auf das LICHT in deinem Bruder,
damit er so dein wahrer Spiegel sein kann.


Der verkehrte Spiegel

Du glaubst, du könntest frei von dem sein, was du in mir siehst?
Nur in der Trennung scheint dies möglich zu sein.
Doch sind wir nicht getrennt. Wir sind eins.

Wenn du akzeptierst, dass wir eins sind –
würdest du nicht wollen, dass ich frei bin von dem, was du in mir siehst?
Denn dann wärest auch du davon frei.

Der verkehrte Spiegel zeigt dir nur das, was du nicht bist.
Und somit auch das, was ich nicht bin, da ich eins mit dir bin.
Der richtige Spiegel dagegen zeigt dir, was du bist:
Der vollkommene SOHN GOTTES.

Deshalb habe ich gewählt, in dir nur den vollkommenen SOHN GOTTES zu sehen.
Denn ich will nicht mehr von dir getrennt sein.
Und nur so können wir eins sein. Nur so können wir gleich sein.

Ich danke dir, mein Bruder, dafür, dass du eins mit mir bist.


Richtig reagieren

Wer Angst wahrnimmt, kann nur mit Angst darauf reagieren.
Wenn du also irgendwo Angst wahrnimmst, sei es bei dir oder bei jemand anderem,
reagiere nicht darauf.
Denn deine Wahrnehmung ist falsch, und deshalb wäre auch deine Reaktion falsch.

Auf Angst zu reagieren bedeutet nämlich, sie für wirklich zu halten.
Und wenn sie wirklich ist, kann sie nicht verschwinden.
Deshalb – wenn du möchtest, dass sie verschwindet – reagiere nicht darauf.
Nur wenn du nicht auf sie reagierst, kann sie verschwinden.

Wenn diese Lektion zu schwierig für dich ist, kritisiere dich nicht dafür.
Es gibt auch einen leichteren Weg:
Der Kurs lehrt dich, Angst immer als einen Ruf nach LIEBE zu deuten.
Und auf einen Ruf nach LIEBE kannst du immer freudig reagieren.

Wer einen Ruf nach LIEBE wahrnimmt, kann nur mit LIEBE darauf reagieren.
Wenn du also irgendwo einen Ruf nach LIEBE wahrnimmst,
dann reagiere darauf!
Denn nun ist deine Wahrnehmung berichtigt – und du wirst auch richtig reagieren.

 

Geheilte Wahrnehmung

Solange ein Geist sich als Wahrnehmender betrachtet, ist er gespalten. Denn er sieht sich als getrennt von dem, was er wahrnimmt. Sucht so ein getrennter Geist Hilfe beim HEILIGEN GEIST, dann wird seine Wahrnehmung geheilt. Er wird dazu angehalten, auf all seine Bilder, Geräusche, Gedanken und Gefühle das Licht der Vergebung scheinen zu lassen. Vergebung lässt die Schau des HEILIGEN GEISTES auf all den verschiedenen Bildern, Geräuschen, Gedanken und Gefühlen ruhen. Und diese Schau sieht keine Unterschiede. SEIN Licht erleuchtet alles, worauf es fällt. ES lässt nichts im Dunkeln.

Geheilte Wahrnehmung sieht keine unterschiedlichen Bilder, sie hört keine unterschiedlichen Geräusche, fühlt keine unterschiedlichen Gefühle und denkt keine unterschiedlichen Gedanken. Geheilte Wahrnehmung lässt den Geist, der bisher dachte, von allem, was er wahrnahm, getrennt zu sein, sehen, dass das Licht, in dem er jetzt alles sieht, von ihm selber kommt.

Es ist sein eigenes Licht, das die Welt erleuchtet. Er ist das Licht, das die Welt erleuchtet.

Und in dieser Wahrnehmung verschwindet die Trennung. Der Geist hat sich selbst erkannt. Er ist erleuchtet, weil er bemerkt, dass sein Licht die Macht hat, alle Wahrnehmung zu heilen – dass er die Macht hat, die Welt zu erlösen.

So befreit die geheilte Wahrnehmung den Geist von all den Ketten, welche er sich selber durch den Wunsch, wahrzunehmen statt zu erkennen, auferlegt hat. Sie befreit ihn von seinem Körper, den er für sich selbst gehalten hat, weil er glaubte, ohne Körper würde er einfach aufhören zu existieren. Sie befreit ihn von der Zeit, die ihn nur solange gefangen halten konnte, als er dachte, dass seine Befreiung in der Zukunft läge.

Vergebung heilt den Geist, der glaubte, ein Wahrnehmender zu sein, indem sie alles in ihrem heilenden Licht sieht. Und wozu dient die Wahrnehmung noch, wenn alles, was du siehst, eins ist? Wenn alles, was du wahrnimmst, das Licht mit dir teilt, das du bist?

So wird CHRISTUS wiedergeboren, in jedem Augenblick, in dem ein getrennter Geist sich in die Sphäre des HEILIGEN GEISTES begibt.

 

Das Ende der Wahrnehmung

Jeder getrennte Geist sehnt sich nach Vereinigung. Dies kannst du sogar in der wahnsinnigen Welt, die du für wirklich hältst, beobachten. Er sucht Partner, er gründet Unionen und Vereine und geht Bündnisse jeglicher Art ein. Genossenschaften und Gesellschaften verschiedenster Art sollen den Einzelnen stärker machen und – das Ziel aller Zusammenschließungen hier – gegen andere schützen und verteidigen. Alle Rassen, Völker, Nationen, Staaten, Stämme, Parteien, Familien sind nichts weiter als das Ergebnis der Sehnsucht nach Vereinigung. Und gleichzeitig die Ab- und Ausgrenzung von allem anderen.

Der getrennte Geist kann nicht anders als immer weitere Trennung zu produzieren. Selbst seine Sehnsucht nach Vereinigung produziert nur weitere Trennung. Wie kann ein Ausweg aus diesem Dilemma gefunden werden?

Ein Geist, der sich als getrennt sieht und erlebt, kann diesen nicht finden. Er kann nur anerkennen lernen, dass sein Gefühl, seine Wahrnehmung der Trennung falsch ist. Er kann sich nur an den EINEN Geist – den HEILIGEN GEIST – wenden, DER weiß und sieht, dass die Trennung niemals stattgefunden hat und auch niemals stattfinden könnte.

Während der getrennte Geist immer nach außen schaut und dort die Vereinigung sucht, weist der HEILIGE GEIST immer nach innen. Denn dort, in jedem einzelnen scheinbar getrennten Geist wohnt immer noch das SELBST, DAS niemals getrennt war. Ist DIESES einmal gefunden – gespürt – gesehen – ist alle Trennung für alle Zeit vorbei:

Die VEREINIGUNG, DIE niemals getrennt werden kann, ist wiedergefunden.

Der Geist, der meinte, getrennt zu sein, hat seine wahre IDENTITÄT wiedergefunden. Nun ist die Sehnsucht gestillt, alles Leiden und aller Kummer, aller Mangel und alle Not hat ein Ende:

GOTTES SOHN ist wiederhergestellt in SEINER Herrlichkeit.
Die EINHEIT aller SÖHNE mit dem VATER im HEILIGEN GEIST lässt die Welt verschwinden und die Wahrnehmung überhaupt enden.